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Abb. 4.18  Simuliertes
Temperatur-Amplitu-
den-Verhältnis ( TAV ) an
10 aufeinanderfolgenden
Tagen bei einer Leichtbau-
weise und einer schweren
Bauweise
= s
k
t A u s
[ s ] .
(4.80)
Werte für t Aus von mehr als 120 h gelten als sehr gut. Dabei ist die spezifische Wärme ( c p )
im Allgemeinen umso geringer je größer die Dichte des Stoffes ist. Bei massiven Baustoffen
variiert sie so wenig, dass die Rohdichte eine ausreichende Orientierung für die Wärme-
speicherfähigkeit bietet (Dicke x Rohdichte = flächenbezogene Masse). Dabei gilt einfach,
je mehr Wärme ein Stoff speichern kann, umso träger reagiert er bei Aufheizung und Ab-
kühlung, was oft als sogenannte Amplitudendämpfung bezeichnet wird.
Die Auskühlkennzeit ( t Aus ) bezeichnet nach der österreichischen Norm B8110-3
(Österreichische Normungsinstitut für Normung e. V. (ON), 1999 ) die Zeitspanne in Stun-
den, nach welcher ein einseitig abfließender, spezifischer Wärmeinhalt eines Querschnitts
gerade noch einen Restinhalt an Speicherwärme von (1/e), d. h. 36.78 % der ursprüngli-
chen Wärmemenge aufweist. Die Tab.  4.5 zeigt typische Werte einer Massivwand konstan-
ter Stärke von 17.5 cm mit unterschiedlicher Dämmstärke und die daraus resultierenden
k -Werte. Aus dieser Konstellation ergeben sich verschiedene Auskühlzeiten, Temperatur-
Amplituden-Verhältnisse ( TAV ) und Phasenverschiebungen ϕ.
4.3.4
Molekulare Wärmeleitung
Die molekulare Wärmeleitung in einem Kontinuum kann man sich gedanklich als einen
Energieaustauschprozess vorstellen, in dem durch die Wechselwirkung von Teilchen einer
höheren Energie mit den Teilchen niedriger Energie ein Transport stattfindet.
In Metallen wird die Wärme ähnlich wie der elektrische Strom durch Leitungselekt-
ronen transportiert. Dies erklärt, weshalb die spezifische thermische Leitfähigkeit eines
Stoffes λ (W/(mK)) sich ähnlich verhält wie dessen spezifische elektrische Leitfähigkeit σ
 
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