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Eine ungewollte
Begegnung
mit Folgen
Nicht nur Vogelfreunde und Botaniker, son-
dern auch die Liebhaber einer ganz beson-
deren und hier inzwischen sehr häufigen
Spezies kommen in Costa Rica voll auf ihre
Kosten. Überall im Land finden sich riesige
Exemplare, deren Durchmesser nicht selten
einen Meter überschreitet. Doch aufge-
passt: eine Begegnung mit diesen Wesen
bleibt meist nicht ohne Folgen. Besonders
wer in diesem schönen Land mit dem Miet-
wagen unterwegs ist, sollte sich dieser
nicht zu unterschätzenden Gefahr bewusst
sein. Denn speziell bei Regen und bei
Nacht verstehen sie sich ausgezeichnet auf
die Kunst des Mimikry. Die Konsequenzen,
die sich aus einem ungewollten Zusam-
mentreffen ergeben, sind erheblich: ein
platter Reifen, ein zerplatzter Schlauch und
eine zerbeulte Felge sind noch das mindes-
te. Der Name der Übeltäter: huecos, so der
einheimische Name - zu gut deutsch:
Schlaglöcher.
Nein - die Rede ist nicht von irgendwel-
chen einsamen, abgelegenen Straßen, son-
dern von den Hauptverbindungsstraßen in-
nerhalb des Landes wie beispielsweise von
San José nach Pto. Limón im Bereich zwi-
schen Guápiles und Siquirres oder die
Interamericana nach Liberia. Ein Ende die-
ser katastrophalen Straßenzustände ist lei-
der nicht in Sicht, denn während auf der ei-
nen Seite Straßen ausgebessert oder sogar
neu geteert werden, verwandeln sich zeit-
gleich ehemals gute Fernstraßen in gefährli-
che Schlaglochfallen, die die Aufmerksam-
keit des Autofahrers aufs Äußerste bean-
spruchen. Die Ursachen für diese teilweise
katastrophalen Zustände sind einerseits in
den extremen Klimaverhältnissen und den
starken Nierderschlägen zu suchen, ande-
rerseits aber auch in der mangelhaften Ver-
arbeitungsqualität der Asphaltdecke.
Was also tun? Sich den teilweise selbst-
mörderischen Fahrkünsten der Busfahrer
anvertrauen, oder sich doch mit einem ei-
genen fahrbaren Untersatz auf den Asphalt
begeben - oder auf das, was davon noch
übrig ist? Falls Sie sich für die letztgenannte
Alternative entscheiden, achten Sie unbe-
dingt darauf, dass Sie immer einen funkti-
onsfähigen Ersatzreifen an Bord haben. Auf
alle Fälle sollte man sich rechtzeitig in die
Kunst des Radwechselns einarbeiten (an je-
der Tankstelle werden Reifen schnell und
günstig repariert). Und noch ein Tipp:
Allradgetriebene Fahrzeuge stecken die
Schlaglöcher besser weg. Ansonsten heißt
die Devise: vorsichtig fahren und vor allem
nicht zu schnell (denn überall lauern auch
die Polizisten mit ihren Radarpistolen) und
besonders auf Unebenheiten der Straße
achten, die sich jederzeit als kleine Krater-
seen der etwas anderen Art entpuppen
können.
510cr Foto: dk
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