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als 100 m sind und bei Flut meist völlig
verschwinden. Das Inselinnere liegt
auf einer Hochfläche (rund 90 m) mit
immergrünem Regenwald. Neben der
schützenswerten Natur hat die Insel
auch große archäologische Bedeu-
tung als präkolumbischer Friedhof.
Noch heute kann man einige der mys-
teriösen Steinkugeln sehen, die vom
Volk der Bruncas gefertigt wurden
(siehe Kapitel „Land und Leute“, Stich-
punkt „Geschichte“). Interessant ist in
diesem Zusammenhang die Tatsache,
dass das Gestein, aus dem die Kugeln
gefertigt wurden, auf der Insel nicht
vorkommt. Die tonnenschweren Ku-
geln müssen also per Floß oder Schiff
auf die Inseln geschafft worden sein -
die Frage nach dem Warum bleibt
nach wie vor unbeantwortet.
Flora und Fauna v
Auf der Hochfläche mit tropischem
Regenwald kommen rund 158 Pflan-
zenarten vor, die meist immergrün
sind. Eine der häufigsten Baumarten ist
der arbol vaco („Kuh-“ oder „Milch-
baum“), der bis 50 m Höhe erreicht.
Den Namen Milchbaum trägt er we-
gen des weißen, trinkbaren Latex, das
er abgibt. Man nimmt an, dass diese
riesigen Bäume von einem Garten
stammen, der von den Indianern an-
gelegt wurde. Weitere häufige Bäume,
an denen epiphytische Pflanzen wie
Bromelien und Orchideen wachsen,
sind der guapinol und Feigenarten, wil-
der Kakao, der Kautschukbaum und
die Cecropie. Außerdem findet man
Farne, Arazeen, Heliconien, Kletter-
pflanzen, grasartige Pflanzen und ei-
nige eingeführte Arten wie Mango,
Orange, Guave und Banane.
Die Tierwelt ist artenarm: Vierau-
genbeutelratte, Paka (wiedereinge-
führt), und andere Nagetiere (Ratten)
sowie verschiedene Fledermaus-Arten
zählen zu den wenigen Säugetieren;
lediglich 10 Vogelarten sind zu finden,
u.a. Kuhreiher, Brauntölpel, Krabben-
bussard und Fischadler. Es gibt diverse
Reptilien und Amphibien, so die Boa
constrictor (Abgottschlange), kleine
Schlangen, Eidechsen und den Glas-
frosch. Auch die Insekten sind mit nur
wenigen Arten vertreten.
Die Fauna im Gezeitenbereich hin-
gegen ist sehr vielfältig: Neben der
schier unendlichen Zahl an Fischen
sind Seesterne und Seeigel häufig.
Zwei vom Aussterben bedrohte Arten
sind Langusten und Riesenseemu-
scheln. Im Umfeld der Insel liegen fünf
Korallenbänke, in denen 15 Korallenar-
ten vorkommen. Wale und Delphine
sind ebenfalls zu beobachten.
Von Palmar nach
Puerto Jiménez
(110 km)
33 km nach Palmar Norte zweigt in
Chacarita an einer Tankstelle rechts
die Zufahrt nach Puerto Jiménez ab
(76 km). Es folgt eine kurvige Teer-
straße (viele Schlaglöcher!), die durch
tropischen Regenwald führt, soweit
dieser noch nicht von Menschenhand
gerodet wurde. Oft begegnet man
vollbeladenen LKW, die die tropischen
Baumriesen abtransportieren …
 
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