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zum Naturschutzgebiet erklärt. 1991
kam ein etwa 50 m breiter Küstenstrei-
fen dazu, der zum
Meeresnational-
park
erklärt wurde, denn die Playa
Grande ist einer der wichtigsten
Eiab-
lageorte der Lederschildkröte
am ge-
samten Pazifik. Bis zu 180 Lederschild-
kröten wurden gleichzeitig bei der Ei-
ablage am Playa Grande beobachtet.
Diese größte Meeresschildkrötenart
kann über 2 m lang werden und bis
700 kg wiegen. Außerdem trifft man
von Oktober bis März auf Bastard-,
Karett- und
G
rüne Meeresschildkrö-
ten. Die Beobachtung der Meeres-
schildkröten bei der Eiablage hat sich
zu einer wichtigen touristischen Ein-
nahmequelle entwickelt - nicht zum
Vorteil der Tiere, wie man sich denken
kann. Boote kommen aus dem nahe
gelegenen Touristenort Tamarindo
und bringen eine Vielzahl Besucher.
Nach der Erklärung zum National-
park gelten inzwischen
strikte Vor-
schriften:
Der nächtliche Zutritt zum
Strand ist nur mit Nationalpark-Führer
erlaubt, Fotografieren mit Blitzlicht ver-
boten (die Schildkröten kehren sonst
ins Meer zurück, ohne Eier abzule-
gen), Taschenlampen sind ebenfalls
nicht erlaubt, der Führer hat eine Lam-
pe mit Rotfilter. Vielleicht wäre es so-
gar besser, die Tiere überhaupt nicht
zu stören und gar nicht hinzugehen?
Die bisher ungelösten
Probleme
des
Parks:
Landbesitzer fordern Entschä-
digungszahlungen, ein ausreichender
Schutz für die Schildkröten kann aus
Personalmangel nicht gewährleistet
werden, die Strände sind von Müll ver-
unreinigt. Auch der Drogenhandel
macht sich in dieser Region breit. Der
Sultan von Brunei, der reichste Mann
der Welt, hat Gelder für den Park zu-
gesagt: ein Hoffnungsschimmer?
Flora und Fauna
v
In den Mangrovensümpfen (440 ha)
findet man alle Arten
Mangroven,
die
an der Pazifikküste des Landes vor-
kommen, vor allem Rote Mangroven,
die größte Art, die in gleichmäßigen
„Wäldchen“ wachsen und Höhen bis
über 30 m erreichen können. Am Ran-
de der Mangroven gibt es noch einige
Flecken mit intaktem Trockenwald, in
denen
u.a.
folgende Bäume wachsen:
Guanacaste-Baum, Pochote, Tamarin-
de, Akazie, Regenbaum, Mahagoni
und Kaschubaum.
Häufig vorkommende Säugetiere
sind Waschbären, Nasenbären, Brüllaf-
fen und Ameisenbären. Der schön ge-
färbte Rosa Löffler, der weiße Ibis,
Cayenne-Nachtreiher und verschiede-
ne weitere Reiher- und Eisvogelarten
gehören zu den auffälligsten der 57
hier gesichteten Vogelarten. Am
Strand trifft man häufig auf Möwen,
Strandläufer und andere Wasservögel.
Raubvögel wie den Seeadler oder den
Mangroven-Habicht sieht man häufig
gegen Mittag.
An Reptilien treten neben den Mee-
resschildröten auch Krokodile, Kaima-
ne und Schlangen (giftig!) auf.
Playa Tamarindo
Tamarindo zählt zu den beliebtesten
Strandorten des Landes
(vor allem bei
nordamerikanischen Besuchern)
und