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Dieser Nationalpark um den aktiven
Vulkan Rincón de la Vieja ist einer der
vielseitigsten Naturparks des Landes.
Nicht nur die unterschiedlichen Vege-
tationszonen vom feuchten Regen-
wald im Nordosten bis hin zum
Trockenwald im Süden, sondern vor
allem die zahlreichen vulkanischen Er-
scheinungen wie Fumarolen oder
blubbernde Schlammvulkane machen
einen Besuch der Region zu einem un-
vergesslichen Erlebnis.
Auf der Südseite zu Füßen des Vul-
kans liegt auf rund 800 m Höhe ein
vulkanisch sehr aktives Gebiet mit ei-
ner Fläche von 50 ha, das man als Las
Pailas und Las Hornillas bezeichnet.
Hier gibt es Solfatare und brodelnde
Schlammtümpel, die kleine „Vulkane“
bilden, daneben treten aus Erdöffnun-
gen heiße, nach Schwefel stinkende
Dampfwolken an die Oberfläche (vor
allem während der Regenzeit gut
sichtbar) und verhindern jeglichen
Pflanzenwuchs. Thermalquellen mit
nahezu kochendem Wasser speisen
heiße Bäche.
Flora und Fauna v
Die Vegetation ist je nach Höhenla-
ge, Niederschlagsmenge und Vulkan-
Beeinflussung verschieden. Die Nord-
ostseite steht unter Atlantikeinfluss mit
viel Niederschlag und dementspre-
chend dichtem Bewuchs. Der Wald ist
hier wegen seines dichten Unterholzes
nur schwer zu durchdringen, und die
Bäume erreichen Höhen bis zu 40 m.
Im Südwesten hingegen herrscht pazi-
fisches Klima mit ausgeprägter Tro-
ckenzeit von Dezember bis April und
entsprechender Vegetation. Im Park
registrierte man auch das landesweit
größte Vorkommen der Nationalblu-
me guaria morada (lat. Cattleya skine-
rii), einer Catteleya-Orchideenart.
In den tiefsten Regionen findet
man Lorbeerbaum, Guanacaste-Baum,
Weißgummibaum, Bitterzeder. In den
mittleren Höhenlagen (etwa 1200 -
1400 m) wachsen Klusie, Mönchspfef-
fer, jícaro danto, papayillo , burío ratón ,
yos , mata-gente, Eichen und weiße Zy-
Geologie
Der Stratovulkan Rincón ist 18 06 m
hoch und breitet sich über eine Fläche
von 400 km² aus. Bisher hat man neun
Krater festgestellt, von denen jedoch
mehrere stark erodiert und kaum zu
erkennen sind. Der Hauptkrater hat ei-
nen Durchmesser von fast 1 km und
einen kleinen Kratersee, ebenso wie
der rund 500 m große Krater des
benachbarten Vulkans Santa María
(1916 m), der seit langer Zeit nicht
mehr aktiv und vollkommen überwach-
sen ist. Südlich des Hauptkraters befin-
det sich eine 400 m lange Lagune mit
klarem Wasser, an der sich auch häu-
fig Tapire aufhalten. Zahlreiche Flüsse
entspringen in diesem Massiv, darun-
ter der Río Liberia, Río Caño Negro,
Río Colorado und Río Tizate, die auch
viele Wasserfälle bilden.
Die aktivste Phase hatte der Vulkan
in der Zeit von 1966 bis 1970, als es
zum Auswurf großer Aschewolken
und zu Beben kam. Weitere Eruptio-
nen folgten in den Jahren 1983 und
1984, die bislang letzte Eruption war
1991.
 
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