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Bäume in geschützten Wäldern enor-
me Höhen und sind behangen mit
Orchideen, Bromelien, Kletterpflan-
zen, Farnen und Moosen. In Gebieten
mit schlechtem Wasserablauf bilden
sich Sumpfwälder. Auf einem Rund-
gang sieht man bis zu 12 m hohe
Baumfarne und zahlreiche Blüten-
pflanzen, die oft von Kolibris bestäubt
werden.
Über 100 Arten Säugetiere wurden
bisher beobachtet, u.a. Jaguar, Puma,
Ozelot, Brüll- und Kapuzineraffe, Tapir,
Makibär, Opossum, Halsbandpekari
und Faultiere. Diese Tiere leben aller-
dings vorwiegend in abgelegenen und
unzugänglichen Teilen des Reservats.
Von den über 400 Vogelarten ist
der Quetzal wohl die bekannteste. Vor
allem von März bis Mai (Brutzeit April
und Mai) sichtbar, wandert er wäh-
rend der Regenzeit in tiefere Lagen.
Daneben gibt es andere Trogons,
Baumhühner, den Glockenvogel und
zahlreiche Kolibris.
Unter den über 120 Arten von Repti-
lien und Amphibien ist die Goldkröte
(Sapo Dorado) bemerkenswert. Diese
erst 1964 entdeckte Art ist endemisch
für die Region, wurde aber seit 1988
nicht mehr gesichtet, das Tier gilt in-
zwischen als ausgestorben.
Wanderwege x
Nur ein kleiner Teil des riesigen Re-
servates wird regelmäßig von Touris-
ten besucht. Auf diesem etwa 2 x
2,5 km großen Areal, das als El Triangulo
(„Dreieck“) bekannt ist, wurden einige
schöne Wanderwege angelegt, die mit
Holzscheiben ausgelegt sind. Jeder
fällt auf die Trockenmonate (März, April, in
Costa Rica wurden zwei Bruten pro Jahr
beobachtet), besonders eindrucksvoll ist
dann der Balzflug des Männchens. Die
übrige Zeit verbringen die Tiere oft in klei-
nen Gruppen in tieferen Lagen (ca. 1000
bis 1400 m Höhe). Das Weibchen legt
meist zwei hellblaue Eier, die etwa 35 x
30 mm groß sind und abwechselnd bebrü-
tet werden (Weibchen nachts und mittags,
Männchen vormittags und nachmittags).
Die Jungen schlüpfen nach 17 bis 18 Ta-
gen; sie sind zunächst nackt und blind. Die
Augen öffnen sich erst nach einer Woche,
nach zwei Wochen sind die Küken bis auf
den Kopf mit Federn bedeckt. In den ersten
Tagen werden sie fast ausschließlich mit In-
sekten gefüttert, später bekommen sie
auch Früchte, kleine Frösche und Eidech-
sen. Erwachsene Tiere dagegen ernähren
sich überwiegend von Früchten. Die Jun-
gen bleiben bis zu einem Monat im Nest,
und selbst nachdem sie flugfähig sind, blei-
ben sie noch längere Zeit bei den Eltern.
Die schöne Färbung der Federn entwickelt
sich nur langsam, die Schwanzfedern der
Männchen erreichen erst nach etwa drei
Jahren ihre volle Länge.
Die besten Chancen, in Costa Rica ei-
nen Quetzal zu sehen, hat man in den Ne-
belwäldern am Cerro de la Muerte, südlich
von Cartago, und in der Cordillera de Ti-
larán, speziell in den Reservaten Montever-
de und Sta. Elena. Vor allem braucht man
Geduld und ein gutes Auge, denn die Tiere
sind gut getarnt und sitzen oft lange Zeit
regungslos auf einem Ast. Hat man ande-
rerseits eines der seltenen Tiere erspäht,
kann man es dafür um so länger be-
wundern!
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