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Kaffee - ein sensibles
Pflänzchen
Nach der Ernte (die Haupterntezeit ist in
Costa Rica in den Monaten Dezember und
Januar), die bis heute von Hand gemacht
wird, müssen zunächst die Bohnen mittels
eines Entpulpers vom Fruchtfleisch ge-
trennt und danach getrocknet werden, da-
mit anschließend auch mühsam die Silber-
haut entfernt werden kann. Danach wer-
den die grünen Bohnen, die fast unbe-
grenzt haltbar sind, nach Größe und Ge-
wicht sortiert, in Säcke abgefüllt und auf
Schiffen nach Nordamerika und Europa
transportiert.
Erst vor Ort, in den großen Kaffeeröste-
reien in Hamburg und Bremen beispiels-
weise, werden die Bohnen in 400 bis 600
Grad heißer Luft geröstet, wobei die Boh-
nen selbst auf über 200 Grad erhitzt wer-
den. Dabei verlieren sie Feuchtigkeit und
dehnen sich aus, der charakteristische Ge-
ruch verbreitet sich aber erst nach dem
Mahlen.
Kaffee ist als Getränk wesentlich jünger
als beispielsweise Tee, sein Anbau begann
erst zwischen 1000 und 1300 n. Chr. an der
Küste des Roten Meeres. Von dort gelangte
er über die Türkei im 17. Jahrhundert nach
Europa. Zu einem Massengetränk avancier-
te Kaffee dann im 19. Jahrhundert, und
heute zählt er zu den weltweit beliebtesten
Getränken überhaupt.
Der Kaffeestrauch, der im Wildwuchs eine
Höhe bis zu 15 m erreichen kann, gehört
zur botanischen Familie der Krappgewäch-
se (Rubiaceae). Von den rund 60 in den
Tropen der alten und neuen Welt verbreite-
ten Arten stammen alle, die vom Men-
schen angebaut werden, aus Afrika. Die mit
über 70 % häufigste Art ist dabei der Cof-
fea arabica, einen Anteil von fast 25 % hat
die Art Coffea canephora, auch als Robus-
ta-Kaffee bekannt.
Die Kaffeepflanze benötigt für optima-
les Wachstum eine Höhe von etwa 800
bis maximal 1700 m, fruchtbare Böden und
regelmäßigen Niederschlag in der richtigen
Dosierung. Nach drei bis vier Jahren Auf-
zucht im Samenbeet tragen die jungen
Pflanzen erstmals Blüten und Früchte. Die
Reifezeit der Steinfrüchte (auch Kaffeekir-
schen genannt) beträgt 8-10 Monate, die
vollreifen Früchte haben dann eine rote Far-
be. Die Kirsche hat eine harte Fruchtschale
und saftiges Fruchtfleisch, das zwei Samen
umschließt - die eigentlichen Kaffeeboh-
nen. Diese sind nochmals von einer feinen
Silberhaut umgeben.
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