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Victor Baltard
erbaut, der auch die
berühmten alten Markthallen in Paris
plante. Genaugenommen wurde es in
Europa erbaut: Die vorgefertigten Tei-
le kamen per Schiff aus Belgien und
wurden hier zusammengefügt. Im Lau-
fe der Zeit diente es mehreren Schu-
len als Gebäude, wie auch die Inschrift
Escuela Graduados
erkennen lässt.
Unmittelbar östlich davon schließt
sich der
Parque España (3
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)
an, ein
geeigneter Platz, um sich ein wenig
auszuruhen und den Vögeln zu lau-
schen, die im Astwerk der hohen Bäu-
me leben. Sonntags findet hier auch
gelegentlich ein Kunstmarkt statt. An
der Südwestecke steht ein Standbild
des spanischen Konquistador
Juan
Vázquez de Coronado,
an der gegen-
überliegenden Ecke ein kleiner mauri-
scher Brunnen mit blauen Kacheln
(azulejos)
, auf denen die wichtigen
Kirchen des Landes abgebildet sind.
An der Nordseite ragt das hässliche
Betonhochhaus der staatlichen Versi-
cherungsgesellschaft INS in den Him-
mel. Zum Glück war der Präsident der
INS,
Fidel Tristan,
ein begeisterter
Sammler präkolumbischer Kunst, so
dass heute dem Besucher im 11. Stock
eines der wichtigsten Museen des
Landes offensteht, das
Museo de Jade
(3
1
).
Neben einer beeindruckenden
Jadesammlung sind hier auch viel gut
erhaltene Keramik und Steinmetzar-
beiten zu sehen
(siehe „Museen“).
Zu-
dem hat man von dort oben einen
ausgezeichneten Blick über die Stadt.
Rechts neben dem INS-Hochhaus
fällt ein außergewöhnlich schönes,
gelb getünchtes Kolonialhaus ins Au-
ge, die
Casa Amarilla (3
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).
Ursprüng-
lich Sitz des Mittelamerikanischen Ge-
richtshofes, dient es der Regierung
heute
u.a.
für Empfänge und ist der
Öffentlichkeit nicht zugänglich. Im
Garten steht ein Stück der Berliner
Mauer.
Etwas weiter östlich ist die
Botschaft
von Mexiko (3
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)
(Legación de Méxi-
co)
ebenfalls in einem sehenswerten
Gebäude im Kolonialstil unterge-
bracht.
Das
Nationale Kulturzentrum (3
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)
(Centro Nacional de la Cultura)
an der
Ostseite des Parque España wurde
1994 auf dem Gelände der früheren
staatlichen Likörfabrik eröffnet, wo seit
1851 Rum, Guaro und andere alkoho-
lische Getränke hergestellt wurden. Es
beherbergt neben den Büros des Mi-
nisteriums für Kultur, Jugend und Sport
auch zahlreiche Ausstellungs- und Ver-
anstaltungsräume,
u.a.
das
Museum
für zeitgenössische Kunst
(siehe
„Museen“)
sowie mehrere Theater.
Am gegenüberliegenden Ausgang ist
die alte Sonnenuhr bemerkenswert.
In dem sich östlich anschließenden
modernen Gebäudekomplex ist die
Nationalbibliothek (3
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)
unterge-
bracht (Tel. 221.2479, geöffnet Mo-Fr
8-16 Uhr).
Zahlreiche verschiedene Baum- und
Vogelarten sind im etwas erhöht über
der Stadt gelegenen
Parque Nacional
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)
vertreten, dem größten Park der
Innenstadt. In der Mitte des Parks steht
ein Monument zum Gedenken an die
Schlachten von Sta. Rosa und Rivas,
das in den Werkstätten von
Auguste
Rodin
in Paris in Bronze gegossen, per