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Abstecher in das Stadtviertel Amón
Wer möchte, kann vom Parque Mo-
razán den „Hauptweg“ verlassen zu
einem Abstecher in das Barrio Amón
mit seinen schönen Stadthäusern, die
um die
Wende vom 19. zum 20. Jahr-
hundert
entstanden. Der Rundgang
endet am Parque España und schließt
dort wieder an den beschriebenen
Spaziergang an.
Das Viertel mit seiner architektoni-
schen Stilvielfalt war
früher ein geho-
benes Wohngebiet
in ruhiger Lage
abseits des Stadtzentrums: Mehrere
Präsidenten, Kaffeepflanzer, Bankiers,
Doktoren und Rechtsanwälte, aber
auch Schriftsteller und Maler hatten
hier ihre Residenz.
In den letzten Jahrzehnten war es
dann zusehends heruntergekommen,
zahlreiche Bars und Nachtclubs siedel-
ten sich an, und Hunderte von lärmen-
den und stinkenden Bussen taten ein
übriges. Heute ist man ernsthaft
bemüht, das
alte Stadtbild wieder-
herzustellen,
und so werden immer
wieder neue Hotels in renovierten his-
torischen Gebäuden eröffnet. Geplant
ist auch ein Fußgängerweg durch das
Viertel, der über den Parque Nacional
bis zum Nationalmuseum führen soll -
die Stadtverwaltung hält hierfür eine
Summe von 15 Mio. C. bereit.
Vom Parque Morazán gelangt man
nach Nordwesten, am Aurola-Hotel-
hochhaus vorbei, zur Av.7. Das
vikto-
rianische Wohnhaus (2
1
)
an der ge-
genüberliegenden Ecke wurde 1895
im Auftrag von
Dr. Lara-Iraeta
erbaut,
die Bauelemente hatte man extra aus
Belgien hierher gebracht. Das Gebäu-
de ist seit 1965 Sitz der Alianza Cultu-
ral Franco-Costarricense.
Geht man die Av.7 nach Westen,
trifft man linker Hand auf ein Gebäu-
de, in dem heute das
Hotel Santo
Tomás (2
2
)
untergebracht ist. Es wur-
de 1910 von einer Kaffeepflanzerfami-
lie erbaut und ist innen reich mit dun-
klem Holz ausgestattet.
An der Ecke
C.3
/Av.9 befindet sich
rechts ein gepflegtes,
weiß getünch-
tes Haus (2
3
),
das Anfang des
20.
Jahrhunderts von Nachfahren des Prä-
sidenten
Cleto González
erbaut wur-
de. Später wurde es bewohnt von
Vir-
ginia Aguilar,
der Nichte des Präsi-
denten.
Ebenfalls in der
C.3
kommt man et-
was weiter nördlich zum
Hotel Britan-
nia (2
4
).
Das architektonisch interes-
sante Gebäude, von einer Veranda im
spanischen Stil umgeben, entstand
1910 im Auftrag des spanischen Kaf-
feehändlers
Don Cipriano Herrero de
Peral.
Auch wenn Sie nicht vorhaben,
eine Nacht in diesem Hotel der geho-
benen Preisklasse zu verbringen, soll-
ten Sie einen Blick in die elegante Ein-
gangshalle werfen.
Weitere 100 m nach Norden steht
auf der linken Seite ein
„maurischer
Palast“ (2
5
)
mit schönen Glasarbei-
ten, der leider einen verwahrlosten
Eindruck macht. Angeregt von der
Alhambra in Granada entwarf der Spa-
nier
Antonio Herrero
im Jahre 1939
dieses Gebäude für seinen Sohn und
ließ für den Bau alle Materialien aus
Spanien importieren. Später lebte hier
die Familie des Erzbischofs
Monseñor
Rodríguez,
nach dessen Tod 1986 wur-