Travel Reference
In-Depth Information
ten Partei werden am Haus oder im
Garten aufgesteckt, auch die Autos
sind geschmückt mit Fähnchen und Fo-
tos des Wunschkandidaten.
Die Wahl selbst wird von einer ei-
gens einberufenen Kommission, dem
Tribunal Supremo Electoral (TSE) vorbe-
reitet, und am Wahltag sorgen rund
50.000 Freiwillige für einen reibungs-
losen Ablauf. Da eine Wahl nur in dem
Ort möglich ist, in dem man amtlich
registriert ist, viele Bürger jedoch in ei-
nem anderen Landesteil wohnen, brin-
gen rund 30.000 Fahrzeuge die Wähler
kostenlos zum Wahlort. Die Wahlen
kommen so einer kleinen Völkerwan-
derung gleich, und die Ticos verwan-
deln die nüchterne Stimmabgabe in
ein ausgelassenes Volksfest. Nach
Auszählung der Stimmen wird wie
nach einem Fußballspiel der Wahlsieg
gefeiert - hat der Wunschkandidat
nicht gewonnen, fährt man eben wie-
der nach Hause, vielleicht klappt's ja
das nächste Mal.
tiefland, mit dem Anbau von Bananen,
was zu einer Verlagerung der wirt-
schaftlichen Aktivitäten führte.
Seit einigen Jahren befindet sich das
Land abermals in einem ökonomi-
schen Strukturwandel: Costa Rica hat
sich vom Agrar- zum Dienstleis-
tungs- und Industriestaat gewandelt.
Während die Landwirtschaft 1965
noch 23,5 % zum Bruttoinlandspro-
dukt beitrug, waren es 2005 nur noch
7,9 %. Die Industrie hat inzwischen ei-
nen Anteil von über 20 %, und rund
60 % entfallen auf Dienstleistungen.
Da sich die traditionellen Exportgüter
wie Bananen, Kaffee, Rindfleisch und
Zucker immer schwerer auf dem Welt-
markt absetzen lassen, wurde der Be-
reich der nicht-traditionellen Exportgü-
ter massiv ausgebaut: Neben „neuen“
Agrarprodukten wie Zierpflanzen,
Schnittblumen, Ananas, Melonen und
anderen Früchten wurden auch im Be-
reich der Lohnveredelung und verar-
beitenden Industrie wichtige Fort-
schritte erzielt. Der Anteil dieser nicht-
traditionellen Exportgüter am Gesamt-
export hat sich seit den 1980er Jahren
fast verdoppelt. Besonders expandiert
hat der Bereich Tourismus, der inzwi-
schen zur wichtigsten Einnahmequelle
des Landes avancierte. Seit Anfang der
1990er Jahre liegen sie über denen
aus dem Bananenexport, und der
Trend ist weiter steigend.
Das Wirtschaftswachstum lag im
Jahr 2005 bei 5,9 %, für 2006 waren
6,5 % prognostiziert. Das Haushalts-
defizit betrug 2005 nur noch 2,8 %
(Vorjahr: 4,1 %), auch die Staatsver-
schuldung hat in den letzten zwei Jah-
Wirtschaft
Zur Zeit der spanischen Kolonialherr-
schaft war Costa Rica ein armes Land,
das traditionell von Landwirtschaft leb-
te. Im 18. Jahrhundert begann man mit
dem Export von Kakao und Tabak,
doch der wirtschaftliche Durchbruch
bahnte sich erst im 19. Jahrhundert mit
dem Anbau von Kaffee an, der für lan-
ge Zeit der entscheidende Wirt-
schaftsfaktor des Landes sein sollte.
Ende des 19. Jahrhunderts begann
man, zunächst im karibischen Küsten-
Search WWH ::




Custom Search