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dem Mittelamerikanischen Verteidi-
gungsrat aus.
1970 wurde José Figueres Ferrer
(PLN) nochmals für 4 Jahre zum Präsi-
denten gewählt. 1971 nahm Costa Ri-
ca als erstes Land Zentralamerikas
diplomatische Beziehungen zur Sow-
jetunion auf. Der im Mai 1974 gewähl-
te Präsident Daniel Oduber Quirós
(PLN) setzte die von Figueres begonne-
nen freundschaftlichen Beziehungen
zu den sozialistischen Staaten fort.
Bei den Präsidentschaftswahlen vom
5. Februar 1978 erlitt die PLN eine
schwere Niederlage. Der Kandidat der
Partei der Nationalen Einheit (PUN),
Rodrigo Carazo Odio, wurde vom Volk
zum neuen Präsidenten gewählt. In
den Jahren 1978/79 unterstützte der
konservative Präsident die sandinisti-
sche Befreiungsbewegung im benach-
barten Nicaragua beim Sturz des Dik-
tators Somoza.
In der Landwirtschaft verdrängten
große ausländische Unternehmen mit
riesigen Plantagen die Kleinbauern,
die dann wiederum in die Gebiete der
Indios eindrangen. In der Rinderzucht
sollen sich nach Schätzungen 70 %
des Bewirtschaftungsgebietes in der
Hand weniger großer ausländischer
Konzerne befinden - zum Zwecke der
Steak- und Fastfood-Produktion.
Unter dem Druck der sich zuspit-
zenden Konfrontation mit Nicaragua
gab sich Costa Rica am 17. September
1983 unter Präsident Luís Alberto Mon-
ge (PLN, 1982-86) den politischen Sta-
tus der permanenten, aktiven und un-
bewaffneten Neutralität, der auch in
der Verfassung verankert wurde. Costa
Rica befand sich in einer Zwangslage:
Es gab Grenzverletzungen durch die
kriegführenden Parteien in den nördli-
chen Nachbarstaaten, viele politische
Flüchtlinge, denen geholfen werden
sollte, sowie Unruhe im eigenen Land.
Mit der Neutralitätserklärung sollte
den anderen Staaten gezeigt werden,
dass Costa Rica mit Nicaragua nichts
zu tun haben wollte und sich stattdessen
wieder auf seinen eigenen wirtschaft-
lichen Aufbau konzentrierte. Die Erklä-
rung Costa Ricas erhielt starken natio-
nalen und internationalen Zuspruch.
Allerdings errichteten die USA im
Norden des Landes bereits Mitte der
80er Jahre einen Militärstützpunkt.
Auch erhielten die paramilitärische
Einheit und der Geheimdienst unter
dem Vorwand des Kampfes gegen
den Drogenhandel eine amerikani-
sche Militärausbildung. Die politi-
schen Verhältnisse Costa Ricas zählen
1980er und 1990er Jahre
Zu Beginn der achtziger Jahre ging
das Wachstum der Wirtschaft durch
fallende Weltmarktpreise für Kaffee,
Bananen und Zucker sowie steigende
Kosten für Öl und soziale Ausgaben
zurück, wodurch das bis dahin stabile
soziale System des Landes gefährdet
wurde. Inflation, sinkender Wohlstand
und zunehmende internationale Ver-
schuldung waren die Folge. Costa Ri-
ca musste sich Auflagen des Interna-
tionalen Währungsfonds (IWF) beu-
gen und seine Staatsausgaben dras-
tisch kürzen, um die inzwischen auf
über 3 Mrd. US-$ angewachsenen
Auslandsschulden zu tilgen.
 
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