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ließen. So festigten sich die kleinen
und mittleren Bauern. Durch die zer-
splitterte Produktion gab es auch gute
Möglichkeiten für die Entwicklung ei-
nes Transport- und Verarbeitungsge-
werbes. Bereits in dieser Zeit wurden
einige nationale Handelshäuser ge-
gründet, von denen Kaffee exportiert
und ausländische Waren importiert
wurden, die im Lande gut verkauft
werden konnten.
Später änderten sich die Eigentums-
verhältnisse. Eine kleine Gruppe von
Bauern entwickelte sich zu Groß-
grundbesitzern, indem sie an Klein-
bauern ungünstige Kredite vergaben,
worauf diese ihr Land an die Groß-
grundbesitzer verloren. So mussten sie
sich als Saisonarbeiter auf den Planta-
gen verdingen, um den Lebensunter-
halt für ihre Familien recht und
schlecht zu sichern.
Das relative wirtschaftliche Wohler-
gehen und das Entstehen einer staatli-
chen Verwaltung ließ Costa Rica auch
im Ausland diplomatische Anerken-
nung finden.
zeit 1853 erneut und 1859 ein drittes
Mal für sechs Jahre zum Präsidenten
gewählt.
Der US-amerikanische Abenteurer
William Walker
war von der Idee be-
sessen, ganz Mittelamerika unter seine
Herrschaft zu bringen und die Sklave-
rei dort wieder einzuführen. 1856
nutzte er die nationale und politische
Zerrissenheit Nicaraguas aus und er-
nannte sich zum Präsidenten der Re-
publik Nicaragua. Als solcher erklärte
er dann Costa Rica den
Krieg.
Costa Ricas Präsident
Juan Rafael
Mora
stellte daraufhin in kürzester Zeit
eine rund 9000 Mann starke Freiwilli-
gen-Armee auf, die
Walker
und seinen
einige hundert Mann zählenden Fi-
libuster-Truppen entgegenzog. Am
20. März 1856 kam es zur legendären
Schlacht von Santa Rosa,
bei der
die überraschten Eindringlinge inner-
halb einer Viertelstunde aufgerieben
wurden.
Zu einer weiteren militärischen Kon-
frontation kam es am 11. April 1856 in
der
Schlacht von Rivas
in Süd-Nicara-
gua, bei der auf Seiten der Costarica-
ner 800 Soldaten fielen. Das costarica-
nische Heer hatte die Truppen
Walkers
in einen Holzbautrakt in Rivas nahe
dem Nicaraguasee zurückgedrängt.
Um das Gebäude in Brand zu setzen,
meldete sich freiwillig der 25-jährige
Soldat
Juan Santamaría,
der mit einer
brennenden Fackel in der Hand auf
den Feind zustürmte und dessen Lager
in Brand setzte. Dadurch war die
Schlacht zugunsten der costaricani-
schen Truppen entschieden, und der
bis dahin unbekannte Soldat
Juan San-
Die Regierung
Rafael Mora (1849
-
1859)
Nach dem Rücktritt des 1847 ge-
wählten Präsidenten
Dr. José María
Castro Madriz
im Jahre 1849 wurde
der beim Volk beliebte Geschäfts-
mann
Juan Rafael Mora Porras
zum ers-
ten Mal zum Präsidenten der neuen
Republik gewählt. Trotz zahlreicher
politischer Gegner wurde
Mora,
Mitei-
gentümer des größten und einfluss-
reichsten Export-Import-Unternehmens
Costa Ricas, nach Ende seiner Amts-