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und zog in Richtung Hauptstadt. Brau-
lio Carrillo schickte ihm 2000 Mann
entgegen, die er teilweise unter den
Befehl von General Vicente Villaseñor
stellte, einem früheren Untergebenen
von Morazán. Dieser war jedoch des
Despoten Carrillo überdrüssig und
schloss daher einen Pakt mit Morazán.
Braulio Carrillo musste daraufhin außer
Landes fliehen; er wurde 1845 in El
Salvador von einem persönlichen
Feind erschossen. Doch auch Morazán
erging es nicht viel besser: Nachdem
er zunächst wie ein Befreier empfan-
gen und im Juli von der wiederher-
gestellten gesetzgebenden Versamm-
lung zum Übergangspräsidenten ge-
wählt wurde, wollte er von Costa Rica
aus seine Föderation wiederaufleben
lassen und begann, hierfür Soldaten
zu rekrutieren und Steuern zu erhe-
ben. Zunächst waren es die Anhänger
Carillos in San José, später auch ande-
re Kräfte aus Cartago, Heredia und
Alajuela, die sich gegen ihn richteten,
bis er schließlich gefangengenommen
und am 15.9.1842 im Zentralpark von
San José hingerichtet wurde.
Interessant ist in diesem Zusammen-
hang, dass sowohl Braulio Carrillo als
auch Morazán, obwohl beide sehr
zweifelhafte und widersprüchliche
Persönlichkeiten waren, bis heute in
Costa Rica als große Staatsmänner
verehrt werden.
und Regierungswechsel endeten 1847
mit dem Triumph der Liberalen, die
José Castro Madriz zum Präsidenten
wählten.
Am 30. August 1848 wurde das
Land zur selbstständigen Republik
und nennt sich seither República de
Costa Rica. Die Verfassung von 1848
verkündete wichtige demokratische
Rechte und ersetzte die Armee durch
eine Miliz. 1850 erkannte auch die
ehemalige Kolonialmacht Spanien die
Unabhängigkeit Costa Ricas formell an.
Die Wirtschaft konzentrierte sich in
der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
überwiegend auf den Kaffeeanbau
im Valle Central, was auch durch die
Regierung gefördert wurde. Unter
Präsident Braulio Carrillo gab es den so
genannten Kaffeeanbauplan, der die
Besteuerung des Kaffees aufhob und
darüber hinaus die Möglichkeit schaff-
te, dass brachliegende Grundstücke
nach fünf Jahren Anbau an die Pächter
übereignet wurden. Mitte des 19. Jahr-
hunderts wanderten zahlreiche nord-
amerikanische Bauern nach Costa
Rica ein, um ebenfalls Kaffee an-
zupflanzen. Die Produktion wurde ge-
steigert, so dass wieder ein Export von
Kaffee möglich war, der von Jahr zu
Jahr anwuchs.
Die Kaffeeplantagen Costa Ricas
waren zunächst im Gegensatz zu z.B.
Brasilien relativ klein, umfassten meist
nur bis zu 500 Hektar, weil nur weni-
ge Arbeitskräfte für längere Zeiträume
zu finden waren. Während der Ernte-
monate mussten sehr hohe Löhne an
jene Bauern gezahlt werden, die ihre
eigenen Höfe in dieser Zeit im Stich
Ausrufung der
Republik (1843 - 1849)
1843 wurde unter Staatschef Alfaro
Zamora eine neue konservative Ver-
fassung proklamiert. Erneute Kämpfe
 
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