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Republikaner ausging. Kurze Zeit spä-
ter kam, mit der üblichen einmonati-
gen Verspätung, die Nachricht vom
Zerfall des Iturbide-Reiches, die die
Kämpfe überflüssig machte.
Costa Rica gründete am 1. Juli 1823
mit Guatemala, Honduras, El Salvador
und Nicaragua die
Zentralamerikani-
sche Föderation.
Der erste Präsident
Costa Ricas,
Juan Mora Fernández,
wurde 1824 gewählt und regierte bis
1833. Bereits 1825 wurde eine neue
Verfassung geschaffen; das Land
nannte sich nunmehr offiziell
El Estado
Libre de Costa Rica.
Die bislang unab-
hängige Provinz Nicoya im Nordwes-
ten - heute Guanacaste - schloss sich
1828 freiwillig an Costa Rica an. Die
Zentralamerikanische Föderation ging
im Jahre 1838 am Separatismus der
einzelnen Länder und an den Rivalitä-
ten und Machtkämpfen zwischen den
verschiedenen Gruppen der Landbe-
sitzer zugrunde. Costa Rica, das kurz
zuvor ausgeschieden war, musste ei-
nen Teil der Schuldenlast der Födera-
tion auf sich nehmen, was die wirt-
schaftliche Situation belastete.
allem aber seine
Steuerreformen
führ-
ten zu heftigen Auseinandersetzun-
gen: Er schaffte die kirchliche Zehnt-
steuer ab und erhob stattdessen eine
direkte Steuer auf landwirtschaftlichen
Besitz. Wirtschaftlich stärkte er die in-
ternationale Kreditwürdigkeit des Lan-
des durch die Rückzahlung von Staats-
schulden und setzte verstärkt auf den
Export von Kaffee nach Europa, wobei
er San José zum Zentrum der Kaffee-
wirtschaft machte.
Dies und die Unzufriedenheit über
seine Reformen führten im September
1835 zu einem
bewaffneten Auf-
stand der Städte Cartago, Heredia
und Alajuela,
der unter dem Begriff
Guerra de la Liga
(Krieg des Städte-
bundes) in die Geschichte einging.
Nachdem mehrere Schlachten zu-
gunsten der staatlichen Truppen ge-
schlagen waren, wurde San José nomi-
nell zur Hauptstadt erklärt. Nach dem
Ende seiner Präsidentschaft 1837 gab
Braulio Carrillo
schließlich sein Amt an
seinen Nachfolger
Manuel Aguilar
Chacón
ab, putschte sich aber im fol-
genden Jahr erneut an die Macht, er-
klärte sich zum Präsidenten auf Le-
benszeit und regierte mit diktatori-
schen Mitteln.
Nach dem Scheitern der Zentrala-
merikanischen Föderation verkündete
die Regierung unter
Braulio Carrillo
am
14. November 1838 die
staatliche
Souveränität
Costa Ricas.
Im April 1842 landete der frühere
Präsident der Föderation, der aus Hon-
duras stammende
Francisco Morazán
Quesada,
mit 500 Männern aus El Sal-
vador an der Atlantikküste Costa Ricas
Die Regierungszeit
Braulio Carrillos (1835
-
1842)
Nach dem Rücktritt des wenig erfol-
greichen Präsidenten
José Rafael de
Gallegos
wurde 1835
Braulio Carrillo
Colina
zu dessen Nachfolger bestimmt.
Dieser machte sich durch
liberale Re-
formen
wie die Einführung eines Zivil-
und Strafrechtes sowie durch antikleri-
kale Maßnahmen,
z.B.
Abschaffung
mehrerer religiöser Feiertage, bei den
konservativen Kräften unbeliebt. Vor