Travel Reference
In-Depth Information
Auseinandersetzungen, um Land und
Sklaven zu erbeuten. Ihr Kunsthand-
werk bestand vorwiegend aus Kera-
mik, die zwei- oder dreifarbig bemalt
wurde, aber man beherrschte auch die
Bearbeitung von Jade und Granit.
Die Huetares: Das älteste und zah-
lenmäßig größte Volk lebte an der Ka-
ribikküste, im nördlichen Tiefland am
Río San Juan, im Valle Central sowie
an einem kleinen Abschnitt der zentra-
len Pazifikküste. Ihre Vorfahren wan-
derten vermutlich aus dem Amazonas-
Gebiet in den karibischen Raum, be-
vor sie an die Ostküste Mittelamerikas
kamen. Daher erklärt sich auch der
Einfluss der Antillana-Kultur (Caribe-
Arawak). Ihr Lebensraum teilte sich in
zwei Königreiche, die durch den Río
Virilla getrennt waren: das östliche
Reich mit der Hauptstadt Ujarrás (bei
Cartago) erstreckte sich bis zum Chir-
ripó, das westliche bis zu den Tilarán-
Bergen, die Hauptstadt lag in der
Nähe des heutigen San Ramón.
Die Huetares lebten als Halbnoma-
den vom Wanderfeldbau, ihr Leben
wurde stark von mythischen Zeremo-
nien und Regeln bestimmt. Auch
wenn ihre Keramik und andere kunst-
handwerkliche Produkte eher einfach
waren, erreichten sie ein erstaunlich
hohes Niveau der Steinbearbeitung:
Ihre kunstvoll gearbeiteten Statuen
und Zeremonialaltäre aus Granit
gehören zu den bedeutendsten Stein-
metzarbeiten Amerikas.
Die Bruncas: Das Volk der Bruncas
lebte in der Nähe der südlichen Pazi-
fikküste im Grenzgebiet zum heutigen
Panama. Sie sind die nördlichsten Ver-
treter der Chibchas, einer Sprach- und
Stammesgruppe aus den nördlichen
Anden (heute Kolumbien), von wo sie
zugewandert sind. Im Gegensatz zu
den Huetares waren sie sesshaft und
pflanzten Mais, Baumwolle, Maniok
und Gemüse an. Ihre Siedlungen wa-
ren geschützt und gut bewacht, denn
sie waren ein kriegerisches Volk, das
auch häufig von seinen Nachbarn an-
gegriffen wurde. Ein Grund hierfür
mag ihr „Reichtum“ an Gold gewesen
sein, das sie in den Bergen und Flüssen
der Region fanden und zu Schmuck
und Kultobjekten verarbeiteten. Um
die Härte des Goldes zu erhöhen und
den Schmelzpunkt zu senken, arbeite-
ten sie mit Kupfer-Gold-Legierungen.
Die zweifelsohne besten Goldschmie-
de des Landes stellten auch Keramik
her und webten Baumwollstoffe, die
sie zu Hemden und auch Totentü-
chern verarbeiteten.
Nahuas: Außer den vorgenannten
Völkern gab es kleine Kolonien von
Nahuas, die u.a. an der Mündung des
Río San Juan und an der südlichen Ta-
lamamca-Küste (Bribri) siedelten. Sie
brachten Kakaosamen aus Mexiko mit
und verehrten u.a. den mexikanischen
Kriegsgott Huitzilopochtli, dem sie
Blutopfer darbrachten.
Die Lebensweise der Indianer
Jede Volksgruppe hatte ihre eigene
Sprache: Die Bruncas sprachen Boru-
ka (im gleichnamigen Dorf wird von
Nachfahren der Bruncas bis heute ei-
ne abgeleitete Sprache gesprochen),
die Huetares Huetar, die Nahuas
Nahua und die Sprache der Chorote-
 
Search WWH ::




Custom Search