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gische Stätte des Landes ist jedoch
Guayabo an den Hängen des Vulka-
nes Turrialba, eine Stadt, die etwa
1000 v. Chr.-1400 n. Chr. existierte.
Neben Petroglyphen, Gräbern und Ke-
ramik fand man hier auch Reste von
Rundhütten und sogar Bewässerungs-
kanäle und gepflasterte Straßen.
Im Südwesten des Landes liegt die
Diquís-Region, die bis in den Norden
Panamas hineinreicht. Hier lebte das
Volk der Bruncas, das sich vor allem
durch seine hervorragenden Goldar-
beiten auszeichnete (siehe Goldmuse-
um in San José im Reiseteil). Die Be-
deutung der wahrscheinlich von ihnen
gefertigten, teilweise riesigen Stein-
kugeln liegt nach wie vor im Dunkeln.
lebenden Indianer sind Nachkommen
einer dieser drei Volksgruppen.
Die Chorotegas: Der Name dieses
Volkes bedeutet „fliehendes Volk“,
denn seine Vorfahren waren im 8. Jh.
aus dem südlichen Mexiko geflohen,
woraus sich auch der deutliche meso-
amerikanische Einfluss in ihren Le-
bensformen und ihrer Kultur erklären
lässt. Ihr Lebensraum erstreckte sich
über die gesamte Gran-Nicoya-Region
im Nordwesten von Costa Rica. Aus
den Berichten des spanischen For-
schers Gonzalo Fernández de Oviedo,
der 1529 für einige Zeit bei diesem
Volk lebte, weiß man, dass sie die am
weitesten entwickelte Gruppe inner-
halb des heutigen Costa Rica waren.
Dies äußerte sich sowohl in ihrem aus-
gereiften sozialen Gefüge als auch in
ihrer fortgeschrittenen Kultur mit ei-
genständigem Kunsthandwerk, Archi-
tektur und einem hohen Stand der
Landwirtschaft mit aufwendigen Be-
wässerungssystemen. Auch besaßen
sie eine Schrift, die mit pflanzlichen
und tierischen Farben auf Hirschleder
geschrieben wurde, und hatten einen
Kalender.
Sie lebten in großen Gemeinschaf-
ten und in Siedlungen und Städten mit
einem zentralen Platz. Ihre Hauptstadt
war Nicoya, das damals über 20.000
Einwohner zählte. Die Chorotegas hat-
ten eine straffe gesellschaftliche Hie-
rarchie und betrieben regen Handel
bis nach Mexiko und Ekuador, wobei
sie wie die Azteken und andere meso-
amerikanische Völker Kakaobohnen als
Zahlungsmittel benutzten. Mit ihren
Nachbarn lebten sie in kriegerischen
Präkolumbische Volksgruppen
Man unterscheidet im wesentlichen
drei große Kulturkreise, die sich in vie-
le kleine Stämme und Volksgruppen
aufsplittern (nach Prof. Jorge A. Lines,
costaricanischer Archäologe): die
Chorotegas im Nordwesten, die Hue-
tares im Zentrum und an der Atlan-
tikküste, und die Bruncas im Südwes-
ten. Alle drei Völker lebten als einfa-
che Bauern im Schatten der großen
präkolumbischen Kulturen. Die Spani-
er zerstörten alle Kulturen, sowohl
durch die Unterdrückung altherge-
brachter Lebensformen und die
zwangsweise „Bekehrung“ zum christ-
lichen Glauben als auch durch kriege-
rische Auseinandersetzungen und ein-
geschleppte Krankheiten wie Grippe,
Masern und Pocken, denen die Men-
schen schutzlos ausgeliefert waren.
Die wenigen heute noch in Costa Rica
 
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