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Geschichte
Pyramiden, Tempel oder Paläste, und
auch sonst ist wenig erhalten - nicht
zuletzt durch die blinde Zerstörungs-
wut der spanischen Eroberer.
Die frühen Kulturen
Der Ursprung menschlicher Besied-
lung in Amerika liegt, darüber sind
sich die Wissenschaftler inzwischen
weitgehend einig, in Asien: Sibirische
Jägerstämme folgten vor etwa 40.000
Jahren über die zugefrorene oder ver-
landete Beringstraße ihrem Wild nach
Alaska. Von dort breiteten sie sich
schrittweise nach Süden bis nach
Südamerika aus, wobei sie vor rund
25.000 Jahren die zentralamerikani-
sche Landbrücke überquerten. Der
erste Nachweis menschlicher Besied-
lung ist ein archäologischer Fund auf
der Halbinsel Nicoya, der etwa auf
9000 v. Chr. datiert wird.
Die Urbewohner der Region lebten
zunächst lange Zeit als Jäger und
Sammler, bis sie ab ca. 2500 v. Chr. mit
der Kultivierung von Maniok und Mais
begannen. Bis zur Eroberung durch
die Spanier, die aus Europa erstmals
andere Getreidearten mitbrachten,
diente Mais als wichtigste Nahrungs-
grundlage. Insgesamt war die Besied-
lungsdichte spärlich, bei Ankunft der
Spanier lebten wahrscheinlich kaum
mehr als 100 .000 Menschen auf der
Fläche des heutigen Staates Costa Rica.
Das Gebiet zwischen Ostnicaragua,
Costa Rica, Panama und der Karibik-
küste Kolumbiens und Venezuelas be-
zeichnet man als zirkumkaribischen
Kulturraum. Im Gegensatz zu den be-
nachbarten Hochkulturen (Mesoame-
rika im Norden und andiner Kultur-
raum im Süden) entstanden hier keine
Archäologische Zonen
Costa Rica teilt sich in drei große ar-
chäologische Zonen. Die Region
Gran Nicoya im Nordwesten reicht
von der Halbinsel Nicoya über den
Norden Guanacastes bis zum Nicara-
gua-See. Die ersten exakten Zeugnis-
se über Töpferei und Steinbearbeitung
reichen zurück bis etwa 300 v. Chr. Im
4./5. Jh. n. Chr. entstanden die kunst-
vollsten Jadearbeiten (siehe Exkurs „Ja-
de“). Etwa ab dem 8. Jh. brachten die
aus Mexiko zugewanderten Chorote-
gas neue Techniken der Keramikverar-
beitung mit, und so entstanden bis zur
spanischen Besiedlung im 16. Jh. fein
gearbeitete polychrome Keramiken
und Tongefäße, deren mexikanischer
Einfluss deutlich zu sehen ist.
In der Zentralregion, dem Sied-
lungsraum der Huetares, fand man
u.a. Steinkistengräber und Rundplasti-
ken mit Menschendarstellungen sowie
fein gearbeitete Kult-Metates, Grab-
platten und Skulpturen aus vulkani-
schem Gestein. Über die Bedeutung
der Metates ist man sich noch uneinig,
möglicherweise dienten sie als Häupt-
lingsthron oder als Opferaltar, ihre ur-
sprüngliche Funktion als Mais-Reibstei-
ne jedenfalls dürften sie verloren ha-
ben, zu aufwendig ist die Gestaltung.
In Línea Vieja wurden kunstvoll gear-
beitete Kultgegenstände und kostbare
Schmuckstücke aus Gold und Jade
ausgegraben. Die wichtigste archäolo-
 
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