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Besten, wenn Sie so fahren wie alle. Wer glaubt, stur an
irgendwelchen Vorschriften festhalten zu können, zieht me ist
den Kürzeren - oder bekommt eine Lektion erteilt.
So ist es mir ergangen, als ich zu Fuß unterwegs war und mir
in einer Einbahnstraße - selbstverständlich aus der falschen
Richtung - ein Auto entgegenkam. In diesem Moment hat mich
das geärgert, und ich habe dem Autofahrer - das Fenster war
offen, der Arm draußen - zugerufen: »Hey, das ist eine
Einbahnstraße.« Die Antwort kam ohne Zögern: »Ich weiß,
mach dir keine Gedanken.« Das hätte ich mir denken können,
aber jetzt weiß ich wenigstens ein prägnantes Beispiel, mit dem
sich israelische Chuzpe erklären läßt.
Vielleicht ist die alltägliche Aggressivität die Folge der wenig
normalen Lage, in der sich Israel und die Israelis seit über
vierzig Jahren befinden. Wer in diesem Land aufgewachsen ist,
hat zu kämpfen gelernt. Ob er oder sie wollte oder nicht. Eine
Gesellschaft, die ständig auf der Hut sein muß, entwickelt
wahrscheinlich auch im täglichen Miteinander Verhaltens-
weisen, die sich unter normalen Umständen so nicht
herausbildeten. Dieser Staat hat von Anbeginn um seine
Existenz kämpfen müssen, und zwar nicht abstrakt, sondern
ganz konkret in Kriegen. Das prägt den Staat wie den einzelnen
Bürger. Von 1948 an mußten sich die Israelis in einer
Wagenburg verschanzen, abgelehnt von allen Staaten in dieser
Region. Terror und Kriege bestimmten das Leben.
Dabei waren die Israelis nicht immer nur die Opfer, im
Gegenteil. Sie haben von Anfang an die grausame Regel des
Überlebens gelernt: Wer kein Opfer sein will, muß der Stärkere
sein. Die militärische Stärke hat die Existenz des Staates Israel
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