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Sonntag schließlich habe man als Christ seinen eigenen Feiertag.
Weit gefehlt! Zwar kann in Israel nicht mehr von einer
Sechstagewoche die Rede sein, da spätestens am Freitag mittag
überall die Rolläden runtergehen, und man bei Behörden am
Freitag besser überhaupt nicht anruft, doch der Sonntag ist ein
ganz normaler Werktag.
Mit den christlichen Feiertagen ist das so eine Sache im
Heiligen Land. Sie spielen entgegen der verbreiteten gegen-
teiligen Annahme eben keine große Rolle hierzulande. Eine der
größten Enttäuschungen in dieser Hinsicht dürfte für viele das
Weihnachtsfest sein. Abgesehen davon, daß die deutsche
Vorstellung von einer »weißen Weihnacht« im Heiligen Land
nur dann Wirklichkeit wird, wenn ein Jahrhundertwinter
Jerusalem und Bethlehem für ein paar Stunden mit schnell
dahinschmelzendem Schnee bedeckt, fehlt im öffentlichen
Leben alles, was in Europa oft vorzeitig an Weihnachten
erinnert: Weihnachtsmärkte, Christbäume, weihnachtliche
Dekoration und ebensolche Musik in den Geschäften.
Wenn in Israel um diese Jahreszeit Kerzen leuchten, dann
sind es die Chanukkakerzen. Das jüdische Lichterfest fällt
manchmal sogar mit den Weihnachtsfeiertagen zusammen.
Nicht allzu fromme Juden sprechen dann von »Weihnukka«.
Chanukka erinnert an ein Wunder, als ein kleines Fläschchen Öl
wider Erwarten acht Tage lang Licht spendete. Heute wird in
jüdischen Haushalten während dieser Feiertage an einem
Chanukkaleuchter, der in seiner Form der siebenarmigen
Menora ähnelt, jeden Tag eine Kerze angezündet, bis zum
Schluß alle acht Kerzen leuchten. Warum um diese Zeit alle
Bäckereien ein Gebäck anbieten, das in Deutschland als
Faschingskrapfen bekannt ist, gehört zu jenen ungelösten
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