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Mondjahr um elf Tage kürzer ist als das Sonnenjahr, würden
sich alle Feiertage pro Jahr um elf Tage nach vorne verschieben.
Damit nun aber das Laubhüttenfest, das zugleich ein Ernte-
dankfest ist, nicht in eine Zeit fällt, in der es gar nichts zu ernten
gibt (obwohl es in Israel fast immer etwas zu ernten gibt, zum
Beispiel Erdbeeren im Dezember), haben die Rabbiner eine
Lösung gefunden, die das Rotieren der Feiertage durch das Jahr
verhindert. In einem festgelegten Rhythmus wird der Kalender
alle paar Jahre um einen zusätzlichen Monat erweitert. Das
bemerken Sie als Israel-Reisender gar nicht, es sei denn. Sie
lesen die Titelseite der Jerusalem Post sehr aufmerksam und
stellen fest, daß dort drei Daten stehen, nämlich die jüdischer,
islamischer und christlicher Zeitrechnung.
Für Ihre Verabredungen aber können Sie getrost Ihren
Kalender benutzen und zum Beispiel den 18. Juli eintragen, der
im Jahr 1995 beispielsweise zugleich der 20. Tammuz des
Jahres 5755 jüdischer Zeitrechnung und der 20. Safar des Jahres
1416 islamischer Zeitrechnung war. Im Geschäfts- wie im
Privatleben richtet man sic h in Israel nach dem Gregorianischen
Kalender. Auf die Frage »Wann beginnt das Pessachfest?«
werden Sie das Datum nach dem Gregorianischen Kalender zur
Antwort bekommen, und nur orthodoxe Juden wissen den
Termin des jüdischen Kalenders. Ist allerdings vom Anfang der
Woche die Rede, dann ist immer der Sonntag gemeint, denn die
Woche endet mit dem Shabbat, ist also am Samstagabend zu
Ende. Dann öffnen auch die ersten Geschäfte wieder.
Es ist ja ein weitverbreiteter Irrtum und beliebter Scherz, daß
in Israel arbeitende Europäer sich einer Viertagewoche erfreuen:
Am Freitag gelte es den Feiertag der Moslems zu heiligen, am
Samstag begehe man mit den Juden den Shabbat, und am
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