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Die Palästinenser in Jerusalem besitzen nicht viele Gewiß-
heiten, abgesehen von der, daß sie den Ostteil der Stadt eines
Tages zu ihrer Hauptstadt machen wollen. Dem steht der
israelische Anspruch auf ganz Jerusalem entgegen. Und deshalb
verläuft durch diese Stadt eine Trennungslinie. Sie ist nicht aus
Stacheldraht, sie ist durchlässig, doch sie ist nicht zu übersehen.
Teddy Kollek hat sich während seiner langen Jahre als
Bürgermeister von Jerusalem bemüht, diese Trennungslinie zu
verwischen, auch wenn er heute zugibt, daß er für den
arabischen Teil der Stadt nicht viel getan hat. Doch die kleinen
Schritte ändern nichts an der Tatsache, daß sich zwei Völker um
diese Stadt streiten.
Gelegentlich, nicht oft, bricht dieser Konflikt auf, kommt es,
meist in der Nähe des Damaskustores außerhalb der Altstadt, zu
Auseinandersetzungen zwischen israelischen Grenzpolizisten
und rebellierenden Palästinensern. Das soll Sie keinesfalls von
einem Jerusalem- Besuch abhalten. Es ist aber sinnvoll, die
englischen Nachrichten des israelischen Rundfunks zu hören
oder die englischsprachige Jerusalem Post zu lesen, um über die
Lage Bescheid zu wissen. Es empfiehlt sich zudem, den Miet-
wagen mit dem israelischen Autokennzeichen im israelischen
Westteil der Stadt zu lassen. Immer wieder setzten Palästinenser
zu Zeiten ihres Aufstands Autos mit dem gelben israelischen
Nummernschild in Brand, was heute seltener passiert, aber das
Risiko sollten Sie erst gar nicht eingehen.
Wahrscheinlich aber werden Sie überrascht sein, wie friedlich
diese Stadt ist. Das umstrittene, umkämpfte Jerusalem zeichnet
sich durch eine Vielzahl von Oasen der Ruhe, des Friedens und
der Stille aus. Oft genügt es, nur zwei Schritte abseits des
allgemeinen Touristenstromes innezuhalten. Es gibt Kirchen, die
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