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Ein Gesamtkunstwerk - der Israeli
Die Quadratur des Kreises ist geradezu ein Kinderspiel im
Vergleich zu der Aufgabe, »den Israeli« zu beschreiben, denn je
länger und je genauer man sich in Israel umschaut, um so klarer
wird einem: Es gibt ihn nicht, »den Israeli« oder »die Israelin«.
Nicht einmal der Glaube eint - anders als vielfach angenommen
- die Bewohner dieses Landes.
Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung ist zwar
jüdischen Glaubens, doch es leben hier auch Moslems und
Christen, Drusen und Anhänger der Bahai-Sekte. Was sie alle
eint, ist der israelische Paß und die Tatsache, daß sie sonst fast
nichts eint. Nicht umsonst heißt es: »Zwei Israelis, drei
Meinungen.« Wenn sich überhaupt etwas verallgemeinernd über
»die Israelis« sagen läßt, dann ist es vielleicht die Feststellung,
daß alle Bewohner dieses Landes größten Wert auf ihre
Individualität und Freiheit legen. Niemand ordnet sich freiwillig
unter, niemand gehorcht. Es bleibt deshalb ein Wunder, wie die
israelische Armee ihre Kriege gewinnen konnte. Die Erklärung
liegt wohl darin, daß die Israelis wußten, worum sie kämpfen,
worum es geht: um ihr Überleben, um das Überleben ihres
Staates.
Im Libanon-Krieg 1982 war das übrigens anders, da wußten
viele nicht, warum die Regierung Begin sie in diesen Krieg
schickte, und daher kam es zu etwas, das wahrscheinlich nur in
Israel möglich ist: daß während dieses Krieges Hunderttausende
gegen diesen Krieg demonstrierten.
Sie werden in Israel vielen Soldaten begegnen und können
daran die Bedeutung erkennen, die die Armee in diesem Land
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