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Gazastreifen, abspielte.
In unzähligen Berichten hat die israelische Menschenrechts-
organisation Betselem das Verhalten der Armee angeprangert,
die im Kampf gegen die rebellierenden Palästinenser vor keinem
Mittel zurückscheute: Folter, Massen Verhaftungen, Deporta-
tionen, Häusersprengungen. Täglich stieg die Zahl der Toten
und Verletzten; nicht in gleichem Maße, aber auch auf
israelischer Seite, denn der anfänglich zivile Widerstand der
Palästinenser wurde gewalttätiger. Erst flogen Steine, dann
Molotowcocktails, schließlich wurde zugestochen und
geschossen. Zudem eskalierte die innerpalästinensische Gewalt.
Palästinenser brachten Landsleute um, denen sie Kollaboration
mit Israel vorwarfen. Während des Palästinenseraufstandes
wurden etwa genauso viele Palästinenser von Landsleuten
umgebracht, wie von israelischen Soldaten erschossen.
Israelis und Palästinenser steckten in einer Sackgasse. Zwar
hatte die PLO einen palästinensischen Staat ausgerufen, doch
der bestand nur auf dem Papier. Zwar war Israel militärisch
nicht bedroht, doch die Moral der Armee litt im Kampf gegen
die Zivilbevölkerung. Ganz allmählich setzte sich nun auf
beiden Seiten die Erkenntnis durch, daß ihr Konflikt nicht mit
Gewalt, sondern nur am Verhandlungstisch gelöst werden
könne. Die Protagonisten der israelischen Friedensbewegung
und ihre palästinensischen Gesprächspartner (einige von ihnen
leben nicht mehr, weil sie »zu früh« für das Gespräch mit Israel
eintraten und deshalb von Landsleuten umgebracht wurden)
hatten schon immer gefordert, »man muß mit dem Feind reden,
um Frieden zu machen«, jetzt konnten sie erleben, wie ihre
Forderung Schritt für Schritt Wirklichkeit wurde. Zuerst 1991
unter kräftiger amerikanischer Mithilfe bei der Friedens-
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