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Westjordanland hätte gründen lassen? Mit dem Ostteil von
Jerusalem als Hauptstadt. Was wäre geschehen, wenn Ägypten
im gleichen Jahr den Gazastreifen an die Palästinenser
übergeben hätte? Damals wäre das möglich gewesen. Jetzt, rund
vier Jahrzehnte später, geht es - mit anderen Vorzeichen - um
nichts anderes.
1948 hat Jordanien das Westjordanland und Ostjerusalem
besetzt, Ägypten hat den Gazastreifen verwaltet. Ein
Palästinenserstaat stand nicht auf der Tagesordnung. Ja, nicht
einmal Palästinenser. So etwas gebe es nicht, sagte die
israelische Premierministerin Golda Meir. Daß es sie gibt,
merkte Israel spätestens 1967, als es im Sechstagekrieg den
Ostteil von Jerusalem, das Westjordanland und den Gazastreifen
eroberte. Israel hatte sich von einer existentiellen Bedrohung
befreit und sich gleichzeitig eine Last aufgeladen, deren
Schwere damals die wenigsten realisierten. Israelis und
Palästinenser kamen sich von da an näher als ihnen lieb sein
sollte.
Für die Palästinenser in diesen Gebieten begann die Zeit der
israelischen Besatzung. Es war nicht von Anfang an eine
Leidenszeit. Im Gegenteil. Die Lebensverhältnisse in den
besetzten Gebieten verbesserten sich, weil die Palästinenser Jobs
in Israel fanden. Arbeiten, bei denen man sich dreckig macht
und wenig verdient, standen den Palästinensern offen. Beide
Seiten schienen zu profitieren. Israel hatte einen Arbeits-
kräftemarkt für seine expandierende Wirtschaft gefunden und
zugleich einen Absatzmarkt, und das zu idealen Bedingungen,
denn die Bedingungen diktierte die Besatzungsmacht. Alle
Entscheidungen wurden nach den israelischen Bedürfnissen und
unter dem Gesichtspunkt getroffen, keine wirtschaftliche
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