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Schlagzeilen bringen, es sind die unerfreulichen politischen,
wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse, die den Gazastreifen
mehr berüchtigt als berühmt gemacht haben. Was soll auch
erfreulich sein an einem Stückchen La nd, das vierzig Kilometer
lang und zwischen acht und zehn Kilometer breit ist und auf
dem mindestens 850000 Menschen wohnen? Zumal das Land
nichts zu bieten hat, was seine Bewohner ernähren könnte.
Keine Bodenschätze und nicht einmal Wasser für alle.
Die brutale, durch nichts zu beschönigende Wahrheit ist: Der
Gazastreifen ist ein Abladeplatz - für Müll und für Menschen.
Mehr als die Hälfte der Palästinenser, die im Gazastreifen leben,
sind dort nicht freiwillig. Sie sind Flüchtlinge, stammen aus
Ortschaften, Dörfern, Städten und Gemeinden, die im heutigen
Israel liegen. Wenn sie von ihrer Heimat sprechen, dann meinen
sie nicht Shati, Jebalija, Breij oder die anderen Flüchtlingslager
im Gazastreifen, sondern Ashkelon, Jaffa oder Beer Sheva in
Israel. Ob sie, die Opfer des israelischen Unabhängigkeits-
krieges von 1948, aus ihrer alten Heimat geflohen sind oder ob
sie vertrieben wurden, das ist eine bis heute kontrovers
diskutierte Frage. Vermutlich dürfte der israelische Militär-
historiker Meir Pail mit seiner Einschätzung richtig liegen:
»Ungefähr ein Drittel der palästinensischen Flüchtlinge
beschloß aus freien Stücken zu fliehen, vor allem am Anfang
des Krieges. Ein weiteres Drittel floh aufgrund psychologischer
Maßnahmen der Juden. Man sagte ihnen, es sei besser für sie,
freiwillig zu gehen, als erobert zu werden. Das letzte Drittel
wurde rege lrecht durch Gewalt vertrieben.« 8 Ein Teil von ihnen
ist in den Flüchtlingslagern des Gazastreifen gestrandet.
Flüchtlingslager - vermag dieses Wort auszudrücken, unter
welch
erbärmlichen
Umständen
Hunderttausende
von
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