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Willkommen in Gaza - Besuch in einer anderen Welt
Jetzt wird es Zeit, daß Sie ihre israelischen Bekannten einmal
so richtig beeindrucken. Sie müssen zu diesem Zwecke nicht
groß angeben, sondern flechten bei einem Gespräch an
passender Stelle möglichst beiläufig ein: »Also, ich muß sagen,
der Strand von Gaza ist gar nicht übel, er könnte nur etwas
besser gepflegt sein.« Das dürfte fürs erste genügen. Man hält
Sie jetzt entweder für verrückt oder für einen Helden und wird
in jedem Fall von Ihnen wissen wollen, wie es denn eigentlich
ist in Gaza. Oder was unseren Freund Yankele interessierte:
»Sag' mal, kann ich da auch hin?«
Ein besonderer Erfolg waren immer unsere Erzählungen von
Familienausflügen zu unseren Freunden Anke und Fawaz in den
Gazastreifen, die wir freilich erst nach vollbrachter Tat
gestanden haben, um meiner Mitarbeiterin Miriam schlaflose
Nächte zu ersparen. Es dürfte freilich sogar die am Eingang in
den Gazastreifen postierten israelischen Soldaten beeindruckt
haben, mit welcher Selbstverständlichkeit unsere damals
dreijährige Tochter Johanna ihren Puppenwagen über die
Grenze geschoben hat, die mit der Grenze, die einst durch
Deutschland verlief, mehr als eine gewisse Ähnlichkeit hat.
Für die Mehrheit der Israelis ist der Gazastreifen unbekanntes
Land, das sie nicht betreten und lediglich aus dem Fernsehen
kennen. Nur Siedler und Soldaten haben sich in den letzten
Jahren dort aufgehalten, dazu Geschäftsleute, die mit
Palästinensern zusammenarbeiten, und Anhänger der Friedens-
bewegung, die Kontakte zu Palästinensern haben.
Bis zum Beginn des Palästinenseraufstandes im Dezember
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