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geduldete Minderhe it, sondern als integraler Bestandteil dieses
Staates. Die Menschen wissen, daß es ihnen in diesem Staat -
trotz aller Benachteiligungen - besser geht als in den arabischen
Nachbarstaaten, sie wissen aber auch, daß sie etwas beizutragen
hätten zu diesem Staat. Nicht nur ihre Folklore, Tradition und
ihre Küche, sondern ihre Intelligenz, ihren Fleiß und ihr
Können. Es gibt viele gut ausgebildete Palästinenser, die aus den
genannten Gründen bislang keine beruflichen Chancen hatten in
Israel und die auf nichts sehnlicher warten als auf diese Chance.
Sie wollen Anschluß an die moderne Gesellschaft, aber nicht
zwangsweise, sondern unter Wahrung ihrer Identität.
Trotz der Nähe zur israelischen Gesellschaft haben sich die
Palästinenser ihre Traditionen bewahrt. Auch wenn es
schwerfällt, halten viele den Fastenmonat Ramadan ein. Der
sprichwörtlichen Gastfreundschaft der Palästinenser kann kaum
ein Besucher widerstehen. Sie können nicht einmal einen Laden
verlassen, ohne zumindest einen Kaffee getrunken zu haben,
geschweige denn ein Haus, es wäre auch unhöflich. Doch
bleiben die Männer stets unter sich. Die Frauen spielen in der
palästinensischen Gesellschaft von wenigen Ausnahmen
abgesehen die traditionelle Rolle am Herd. Sie tragen die
Speisen auf, überhäufen den Gast mit Leckerbissen und ziehen
sich in die Küche zurück.
Eine Hanan Aschrawi aus dem Westjordanland, die einst für
die palästinensische Delegation in den Verhandlungen mit Israel
gesprochen hat und weltweit bekannt wurde, ist ebenso die
Ausnahme wie die in Deutschland ausgebildete Botanikdozentin
Sumaya Farhat-Naser, die an der Birzeit-Universität im
Westjordanland lehrt. Wenn die Männer sprechen, muß die Frau
schweigen, das ist ihre Erfahrung: »Eine Frau«, stellt Sumaya
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