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»weißes Fleisch«, wie auch weniger fromme Juden das
Schweinefleisch nennen, um den Namen zu vermeiden. Das
Fleisch »reiner« Tiere darf gegessen werden, wenn sie rituell
geschlachtet, das heißt geschächtet, wurden. Der Schächter
durchtrennt mit einem scharfen Messer die Halsschlagader des
Tieres und läßt es dann ausbluten. Deshalb ist wer ein saftiges
Steak essen will, dort fehl am Platze, wo ein Kaschrut-Zertifikat
hängt.
Es ist nahezu alles geregelt. Fisch zum Beispiel darf nur
gegessen werden, wenn er Schuppen hat, mit der Folge, daß
Shrimps wie alle anderen Meeresfrüchte tabu sind.
Daß auch die »koschere«, also die Speisevorschriften
beachtende Küche gut und schmackhaft sein kann, davon
können Sie sich in Israel ebenso überzeugen wie davon, daß es
für alles eine Lösung gibt: Shrimps sind für einen gläubigen
Juden nicht zum Verzehr geeignet, er muß dennoch nicht mehr
auf sie verzichten, seitdem dankenswerterweise »künstliche«
Shrimps produziert werden. Sie gleichen aufs Haar den echten
Shrimps, obzwar nichts an ihnen mit der Meeresfrucht zu tun
hat; sie sind ein reines Kunstprodukt von shrimpsähnlichem
Geschmack, das den entscheidenden Vorteil hat, koscher zu
sein.
Streng getrennt bleiben alle »milchigen« und »fleischigen«
Gerichte, denn in der Bibel steht geschrieben, daß dies nicht
miteinander vermischt werden darf. Infolgedessen finden Sie in
manchen Hotels zwei Speiselokale. Im einen gibt es Fleisch,
aber mit Sicherheit keine Nudeln in Bechamelsauce und
umgekehrt. In Jerusalem saß ich einmal mit einem Kollegen in
der »milchigen« Abteilung eines Hotels. Durch diesen Raum
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