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dann entwickeln sie bereits erste Entzugserscheinungen:
Nervosität, Ratlosigkeit, das Gefühl, sich in der Welt - und das
ist Israel - nicht zurechtzufinden. Allerorten tönt das Radio im
Hintergrund: im Obstladen, im Bus, im Büro. Mit dem
Zeitzeichen für die volle oder halbe Stunde wendet sich die
Aufmerksamkeit den Nachrichten zu - und binnen Sekunden
wieder ab, sofern nichts Neues gemeldet wird. Deshalb können
Sie wirklich nahezu an jeder Straßenecke von jedem beliebigen
Israeli erfahren, was sich gerade tut - zumindest so ungefähr.
Interessanter ist allerdings, was Ihr Gesprächspartner davon
hält - von der Lage der Welt, Israels und überhaupt. Die Israelis
sind in dieser Hinsicht offen, halten mit ihrer Meinung nicht
hinter dem Berg und wissen im Zweifelsfall, wie das Problem zu
lösen ist. Welches? Egal. Bescheidenheit ist keine Zier. Der
Israeli muß erst noch gefunden werden, der nicht bereit ist, von
heute auf morgen die Regierung zu übernehmen und das Land in
die richtige Richtung zu lenken.
Todah, »dankeschön«, sagen Sie da am besten nur. Oder
Beseder, wenn Sie das »in Ordnung« finden, denn das bedeutet
es. Und schon haben Sie Ihren Wortschatz wieder um zwei
wichtige Worte erweitert. Keine Angst, das wird jetzt kein
kleiner Sprachkurs, denn die wichtigsten Worte kennen Sie
bereits. Angefangen mit der Mehrzweckwaffe Shalom über die
allgegenwärtige Chuzpah (auf dem »a« betont) bis hin zum
höflichen Todah. Seltener werden Sie Bewakascha hören, das
heißt »bitte« und fällt im Eifer des Gefechts oft weg.
Wenn Sie in einer Schlange stehen - Sie stehen, die anderen
drängeln, aber das hatten wir schon -, kann Sie jemand im
Vorbeidrängeln mit einem Sawlanut trösten wollen. Das ist
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