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Portion Phantasie.
Um Anfängern das Lesen zu erleichtern, gibt es das punktierte
Hebräisch. Eine Art Blindenschrift für Anfänger. Die Punkte
jedenfalls stehen für Vokale und helfen tatsächlich beim
Entziffern. Die Zeitung mit jenem punktiertem Hebräisch sieht
allerdings aus, als seien Hühner darüber gelaufen.
Die drei hebräischen Tageszeitungen des Landes stehen in
einem erbitterten Wettbewerb, wobei eine, Haaretz, versucht,
ihr Niveau als seriöse Zeitung zu halten, und die beiden anderen,
Yedioth Achronoth und Maariv, im Kampf um die Leser jede
Scham- und Schmerzgrenze zu überschreiten bereit sind. Alle
drei Zeitungen zeichnen sich dadurch aus, daß sie fast jeden Tag
irgendein angeblich sensationelles Geheimpapier der Regierung
veröffentlichen, über das schon einen Tag später niemand mehr
spricht. Daß sich in diesen Zeitungen alles um Israel dreht,
versteht sich von selbst, denn inzwischen sollten Sie wissen, daß
Israel der Nabel der Welt ist (für Israelis jedenfalls). Ein
gewisser Hang zur Hysterie ist den israelischen Medien ebenso-
wenig abzusprechen wie eine gewisse Flexibilität, wenn es
darum geht, die gestern geäußerte Meinung heute für überholt
zu erklären (was aber möglicherweise eher ein journalistisches,
denn ein israelisches Phänomen ist).
Informationsquellen also finden Sie in Israel zuhauf, und die
beste, nicht gleichbedeutend mit zuverlässigste, ist immer noch
der Israeli, mit dem Sie gerade sprechen. Von ihm erfahren Sie
nämlich nicht nur, was gerade geschieht, sondern obendrein
gratis, was die Stunde geschlagen hat. Die Mehrheit der Israelis
ist geradezu nachrichtenabhängig. Wenn sie nicht halbstündlich
von den Radionachrichten auf dem laufenden gehalten werden,
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