Travel Reference
In-Depth Information
Zeitungen aus Deutschland müssen Sie in Israel nicht
verzichten, einen Tag nach Erscheinungsdatum sind sie hier am
Kiosk oder in der Buchhandlung »Steimatzky« zu relativ hohen
Preisen erhältlich. Gleiches gilt für die führenden Organe der
internationalen Presse. Sie können sich in Israel umfassend über
die Lage in der Welt informieren.
Für Neueinwanderer gibt es eine Zeitung für Hebräisch-
Anfänger: Dort sind die Schriftzeichen punktiert, geben dem
Leser also einen Hinweis auf die fehlenden Vokale. Nicht nur
daß Hebräisch von rechts nach links geschrieben wie gelesen
wird, zu allem Überfluß kennt diese Sprache keine Vokale. Das
führt dazu, daß man sich einem von rechts nach links verlaufen-
den Konsonantensalat gegenübersieht und mehr errät als liest,
was da stehen könnte.
Das Fehlen der Vokale bleibt nicht ohne Folgen: Ein
israelischer Bekannter namens Schnabel war für die Beamten
seiner Bank jahrelang der Herr Schenbal. Dergleichen passiert,
weil der geschriebene Name lediglich Konsonanten aufweist
und offenläßt, welcher Vokal an welche Stelle gehört. Da man
sich im täglichen Umgang auch offiziell mit Vornamen
anspricht, war nicht aufgefallen, daß aus dem guten Herrn
Schnabel ein Herr Schenbal geworden war.
Dieses Beispiel spricht übrigens für die These, daß man
Hebräisch sehr leicht lesen kann, vorausgesetzt, man weiß, was
dort steht. Im Zusammenhang läßt sich auch im Konsonanten-
salat ein Sinn erkennen, ausgenommen bei Namen. Die Stadt
Natanja am Mittelmeer ist auf Landkarten oder in Broschüren
oft Netanja geschrieben, was aber niemanden stört, höchstens
Sie irritiert. Es bedarf also, um Hebräisch zu lernen, auch einer