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Kassiererinnen im Supermarkt sprechen natürlich nicht nur die
Sprache ihrer alten Heimat, sondern auch Hebräisch und meist
noch ein paar Brocken Englisch.
Die Einwanderer aus aller Herren Länder geben ihre Sprache
in der Regel an die nächste Generation weiter, so daß ihre
Kinder von klein auf zweisprachig aufwachsen. In der dritten
Generatio n verliert sich diese Sprache oft. Das erklärt, warum
Sie heute vorwiegend ältere, aber kaum junge Israelis treffen,
die Deutsch können. Die Sprachkenntnisse spiegeln nicht zuletzt
die Geschichte dieses Volkes wider. Wenn Sie jemanden fragen,
»Woher können Sie so gut Deutsch?«, müssen Sie, wie bei dem
Taxifahrer Abraham, auf die Antwort, »Das habe ich im Ghetto
von Lodz gelernt«, gefaßt sein. Unsere Freundin Hedva
wiederum versteht Deutsch, spricht es aber nicht, es stehen ihr
freilich genügend Sprachen zur Verfügung: Hebräisch, Englisch
und Griechisch. Ihr Mann Philip, ein aus Griechenland stam-
mender Jude, beherrscht Griechisch, Hebräisch und Englisch,
und mit ihren drei Töchtern sprechen sie nach Phillips Aussage
Mishmash. In manchen Familien herrscht tatsächlich nahezu
babylonisches Sprachgewirr - und das hilft natürlich dem
Ausländer, der fast immer damit rechnen darf, jemanden zu
finden, mit dem er sich verständigen kann. Wenn nicht in seiner
oder des Israelis Muttersprache, so vermutlich in einer dritten
Sprache.
Etwas schwieriger gestaltet sich die Verständigung mit der
arabischen beziehungsweise palästinensischen Bevölkerung
Israels. Zwar sprechen nahezu alle israelischen Palästinenser
zwei Sprachen, nämlich Arabisch und Hebräisch, aber selten
eine dritte. Da, wo Touristen hinkommen - in Nazareth, Akko
oder im arabischen Teil der Jerusalemer Altstadt - wird Ihr
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