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Ökonomie seit den 50er Jahren. Die dabei zugrundegelegte
Produktionsfunktion des Sozialprodukts hängt nur von der
Arbeit, dem Kapital und dem technischen Fortschritt, nicht
aber vom Material der Natur, aus dem produziert wird, und
nicht von der Energie der Natur, mit der produziert wird, ab.
Die Wirtschaft ist nach dieser Formel nur vom Menschen ab-
hängig und in keiner Weise von der Natur.
Gegenüber diesem Wachstumsfetischismus geht qualitatives
Wachstum von der Einsicht aus, daß der Mensch dank seiner
Kreativität die Grenzen, die ihm die Natur setzt, zwar erwei-
tern, aber nicht sprengen kann. Bei der Produktionsfunktion
qualitativen Wachstums stellt sich die Aufgabe, in der Wirt-
schaft ein geeignetes Gleichgewicht für das Verhältnis von
Natur und technischem Fortschritt zu finden. Entscheidend
mit Blick auf Luft und Klima wäre es, Wachstum an Lebens-
qualität und z.B. Wachstum an Energieverbrauch zu entkoppeln,
d.h. umweltschädigende durch energie- und rohstoffsparende
sowie emissionsarme Produkte zu ersetzen, umweltfreundliche
Technologie zu entwickeln und in diesem Sinn effektiver als
bisher zu produzieren. An die Stelle von einseitigen Produk-
tionsabläufen ohne Rücksicht auf die Produktionsressourcen
und Produktionsabfälle müßten Produktionsabläufe treten, in
denen Abfallstoffe des einen Produktionsprozesses weitgehend
als Ausgangsstoffe für weitere Produktionsprozesse verwendet
werden. Ein solches industrielles Ökosystem würde seine Ma-
terialien ebensowenig erschöpfen wie ein biologisches: Dort
liefern pflanzliche Syntheseproduktionen die Nahrung für die
Pflanzenfresser, die wiederum den Ausgangspunkt einer Nah-
rungskette von Fleischfressern bilden, deren Ausscheidungen
schließlich weitere Pflanzengenerationen ernähren. Hier taucht
möglicherweise dieselbe Stahlmenge nach gewisser Zeit als
Blechdose auf, dann als Automobil, schließlich als Stahlträger
eines Hauses.
Die Herstellungsverfahren verwandeln nur die Form und
Zusammensetzung der zirkulierenden Materialbestände. Solche
Recyclingverfahren verbrauchen zwar immer noch Energie,
erzeugen Abfälle und schädliche Nebenprodukte, allerdings
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