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gen. Es liegt also eine symmetrische Gleichgewichtssituation
vor. Werden nun beide Zellen für einen Stoffwechselaus-
tausch gekoppelt, kann der Gleichgewichtszustand beider
Zellen instabil werden. Eine geringe Anfangsschwankung bei
der Produktion der Molekülsorte führt schließlich zu einer
ungleichmäßigen Verteilung und damit einer Symmetriebre-
chung, die sich makroskopisch in unterschiedlichen Funktio-
nen der Zelle zeigen kann. Daran schließen heutige mathe-
matische Modelle der Darwinschen Evolution mit komplexen
Systemen an. 8
Unabhängig von den Ursprungsfragen des Lebens erlaubt
die biochemische Analyse der genetischen Erbinformation
Rückschlüsse auf die Verwandtschaft und historische Evoluti-
on der Organismen. Neben den traditionellen Methoden der
Paläontologie und vergleichenden Morphologie, wie sie nach
Darwin verwendet wurden, liegen nun präzisere Prüfverfah-
ren der Evolutionstheorie auf molekularer Grundlage vor. Für
verwandte Gene lassen sich aus den Vorgängern jeweils
,Urgene' berechnen und Stammbäume der genetischen Evolu-
tion aufstellen. Es stellt sich die Frage, ob dieses Wissen auch
auf die Zukunft der Evolution angewendet werden kann und
soll, um künstliche ,Evolution' wie z.B. im Rahmen der Gen-
technologie einzuleiten.
3. Materie und die Emergenz von Bewußtsein
Die heutigen Unterscheidungen von ,Materie', ,Bewußtsein',
,Geist' u.a. orientieren sich häufig an den Forschungsstan-
dards der Künstlichen Intelligenz (KI), Neuro- und Kogni-
tionswissenschaften. 9 Das Forschungsprogramm der KI steht
in der Tradition von Leibnizens Forderung nach einer Me-
chanisierung des Denkens, dessen logisch-mathematische
Grundlagen in der Kalkültheorie von Frege, Russell, Hubert
und Gödel gelegt wurden. Turing und von Neumann präzi-
sierten Algorithmen als programmgesteuerte Computer. Von
diesem Standpunkt aus war es naheliegend, das Gehirn der
Computerhardware und das Denken der Computersoftware
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