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‚Periodizität' gehorchten. Obwohl die Chemie bereits Ende
des 19. Jahrhunderts erfolgreich mit dem Periodensystem ar-
beitete, lieferte später erst die physikalische Elektronentheorie
passende Erklärungen. Zwar hatte bereits 1811 Berzelius un-
ter dem Eindruck der Elektrolyse den Eindruck gewonnen,
daß das Phänomen der chemischen Bindung auf elektrische
Kräfte zurückzuführen sei. Die chemische Bindung konnte al-
lerdings erst auf elektromagnetische Wechselwirkungen zwi-
schen Elektronen und Atomkernen zurückgeführt werden, als
die klassische Mechanik durch die Quantenmechanik ersetzt
wurde.
2. Materie und Molekularchemie
Chemie wird häufig als Brücke zwischen der Materie der Mi-
kro- und Makrowelt verstanden. Sie handelt nämlich nicht
nur von Elektronen, Atomen und Molekülen, sondern auch
von makroskopischen Objekten wie z.B. Kristallen und Gas-
wolken. Nachdem die Chemiker gelernt hatten, zwischen
Molekülen und Atomen zu unterscheiden, stellte sich die Fra-
ge, wie der Aufbau der Moleküle aus Atomen räumlich vor-
zustellen sei. Kristallographien wie Bravais gingen zunächst
noch von kleinen regelmäßigen Bausteinen aus, aus denen die
Kristalle zusammengesetzt seien, ohne dabei an Atome zu
denken. Ein Hinweis auf einen möglichen 3-dimensionalen
Aufbau von Molekülen aus Atomen findet sich zwar schon
1847 in Gmelins Handbuch der theoretischen Chemie. Der
entscheidende Anstoß kam jedoch durch Louis Pasteurs ex-
perimentelle Untersuchungen über die optische Aktivität der
Weinsäure.
Pasteur erkannte, daß der Zusammenhang von Spiegelungs-
symmetrie und optischer Aktivität nicht von der Kristallstruk-
tur eines Stoffes abhängt. Bei gewissen wasserlöslichen
Kristallen kann nämlich die Spiegelungssymmetrie sowohl im
festen als auch im flüssigen Zustand nachgewiesen werden.
Pasteur untersuchte die Weinsäure und fand eine links-
und eine rechtsdrehende Form, die L-Weinsäure und die
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