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stand in Abhängigkeit von der Lichtgeschwindigkeit, mit der
die Nachricht von diesem Zustand dem Beobachter auf der
Erde übertragen wurde.
Während Einstein die Annahme eines Äthers als besonderes
materielles Trägermedium für elektromagnetische Wellen auf-
gab, schränkte der niederländische Physiker Lorentz (1853-
1928) das Relativitätsprinzip auf die Mechanik ein und for-
derte für die Elektrodynamik ein ausgezeichnetes Bezugssy-
stem, in dem der Äther ruht. Diese Annahme führte Lorentz
zu der ad-hoc-Hypothese, daß ein Elektron, also ein Körper
der Elektrodynamik, durch die Bewegung eine Kontraktion in
der Bewegungsrichtung proportional zur Größe √1-v 2 /c 2 er-
fährt. Dieser Effekt ist heute experimentell bestens bestätigt.
Für Einstein ist dieser Rechenausdruck aber keineswegs nur
eine unerklärliche ad-hoc-Hypothese der Elektrodynamik,
sondern eine zwingende Folgerung aus den Transformationen
der Lorentz-Systeme, die für Mechanik und Elektrodynamik
gelten. Als weitere Folgerung ergibt sich für träge Massen m
eine Abhängigkeit von der Geschwindigkeit v relativ zu einem
ruhenden Beobachter mit m = m 0 /√l-v 2 /c 2 , wobei m 0 die
Ruhmasse des Körpers ist, die in einem Bezugssystem gemes-
sen wird, in dem der Körper ruht. Die sich daraus ergebende
Massenvergrößerung für hohe Geschwindigkeiten nahe c
wurde für schnelle Elementarteilchen experimentell nachge-
wiesen.
Für die kinetische Energie E eines Körpers folgt Einsteins
berühmte Masse-Energie-Formel E=mc 2 mit der relativisti-
schen Masse m. Abweichungen von den Gesetzen der klassi-
schen Mechanik aufgrund der Abhängigkeit der Masse von
der Geschwindigkeit machen sich experimentell nur bei hohen
Geschwindigkeiten bemerkbar. Prinzipiell zeigt sich aber nach
der Masse-Energie-Formel, daß Masse nur eine spezielle Form
von Energie ist; Masse kann zu Energie zerstrahlen - ob zum
Segen der Menschheit in der friedlichen Energietechnik oder
zu ihrem Fluch bei den Kernwaffen. Damit wurde Einsteins
Formel zu einem Symbol des 20. Jahrhunderts. Die vorrelati-
vistische Physik unterscheidet die Erhaltungssätze der Energie
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