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Auf der Seeroute der Sklavenhänd-
ler
Achill Moser
Das Meer ist keine Landschaft, es ist das Erlebnis der
Ewigkeit.
Thomas Mann, Über mich selbst
In den sechziger Jahren begeisterte mich eine ganze Reihe von Büchern, die auch meine
Träume in Bewegung setzten. Da war On the Road , der Bestseller des Amerikaners Jack
Kerouac, Gerhard Rohlfs' Quer durch Afrika , Heinrich Harrers Sieben Jahre in Tibet , Die
sieben Säulen der Weisheit von Thomas Edward Lawrence, Wilfried Thesigers Die Brunnen
der Wüste , Thor Heyerdahls Kon-Tiki - und auch Wilfried Erdmanns erstes Buch Mein
Schicksal heißt Kathena , das er 1969 veröffentlichte, nachdem er als erster Deutscher die
Welt allein umsegelt hatte.
All dies sind Bücher, die von ganz persönlichen Träumen und Herausforderungen bericht-
en. Bücher, die vom Glücksgefühl des Unterwegsseins erzählen, ob zu Land oder auf dem
Meer.
Auch ich hatte in jenen Jahren Träume, die mich gefangen nahmen und die mir schlaflose
Nächte bereiteten, ehe ich mit Engagement und Willenskraft mein »Paradies« in den Wüsten
der Welt fand, wohin mich mein innerer Kompass wies und wo ich Weite, Licht und Lachen
fand, wenn ich zu Fuß oder mit Kamelen in den großen Einöden der Erde unterwegs war.
Neben dem Eintauchen in diese faszinierenden Naturgroßräume packte mich zwischen
zwei Wüstenexpeditionen aber auch immer wieder der Wunsch, das »echte Meer« kennen-
zulernen, das ja nach wie vor nicht enden wollende Sehnsüchte und Träume hervorruft. Vor
allem ein Impuls war es, der mich hierbei antrieb: das Interesse an alten Seefahrtsrouten, die
auch heute noch eine Fülle von Entdeckungen, Einsichten und Wahrheiten bieten, wenn man
sich auf den Weg macht, um aus der Perspektive früher Seenomaden die Welt zu erleben.
Natürlich war es nie mein Ziel, nonstop um die Welt zu segeln - schon gar nicht allein, denn
mein seefahrerisches Können hält sich in Grenzen.
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