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Nach Arabien - in die Wüste der
Geister
Achill Moser
In der Wüste hatte ich eine Freiheit gefunden, die in der
Zivilisation nicht zu erlangen ist, ein Leben, das kein Besitz
behindert, da alles, was nicht lebensnotwendig ist, eine Last
bedeutet.
Wilfred Thesiger, Die Brunnen der Wüste
Es ist für mich immer eine große Freude, wenn ich beim Lesen von historischen Reise-
berichten oder beim Blättern in alten Landkarten ganz zufällig auf eine Region stoße, die
meine Aufmerksamkeit und Neugier weckt, mich emotional packt und in mir den Wunsch
entfacht - auszureißen. Kommt dann noch mit unkomplizierter Naivität eine zündende Idee
für ein abenteuerliches Unterwegssein hinzu, gibt es für mich kein Halten mehr. Dann stürmt
die »ausgeguckte« Welt tief in mein Inneres hinein, erfüllt mich mit Begeisterung und treibt
mich voller Elan voran.
So war es auch im Frühjahr 2012, als es mich in den Oman zog. Ein Land, das zu
98 Prozent aus Sand und Stein besteht. Dort wollte ich die Wahiba Sands erwandern. Eine
Inlandswüste, die im Nordosten des Oman liegt und sich über eine Fläche von rund 12
000 Quadratkilometern erstreckt. Von Norden nach Süden misst sie 200 Kilometer, in West-
Ost-Richtung nur 80 Kilometer. Allein stehende Dünenzüge wuchsen hier im Laufe der
Jahrhunderte zu einem geschlossenen Sandmeer zusammen, dessen Dünenketten - manche
bis zu 200 Meter hoch - von Norden nach Süden parallel verlaufen, sodass die Wahiba
Sands nur in dieser Richtung zu durchqueren sind. Begrenzt wird diese Wüste durch das
Wadi Batha im Norden und das Wadi Halfayn im Süden. Beide führen regelmäßig Wasser
und verhindern so eine Ausdehnung der Einöde. Im Westen erstrecken sich Gebirgszüge,
und im Osten reicht der Flugsand bis an das Arabische Meer heran.
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