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Wer in Passatzonen segelt, kann seinen Wasservorrat in der Regel durch heftige Schauer
auffüllen, indem er ein Tuch spannt, alternativ mithilfe der Segel. Gewöhnlich gibt es auch
in den Mallungen viel Regen - sie haben mich diesbezüglich noch nie enttäuscht. Nach den
ersten paar Minuten mit richtigem Regen war das Segel salzfrei und sauber und das Wasser
somit ideal zum Auffangen. In den hohen Breiten im Südpolarmeer war es problematischer.
Der Regen kam meist bei zu viel Wind, sodass das Wasser mit Salz durchsetzt und somit
unbrauchbar war. Gut zum Waschen, aber zu mehr nicht.
Mein Trinkwasserverbrauch auf der langen Fahrt lag bei drei Litern pro Tag. Darin
eingeschlossen: Wasser für Getränke, Wasser zum Kochen, Wasser für Gesicht und Kam-
eraobjektive.
Einmal war mein Wasservorrat auf 20 bis 25 Liter gesunken und Tausende von Meilen
in allen Richtungen kein Hafen. Das war die Gelegenheit, mal auszuprobieren, wie es ohne
Trinken geht. Nach zwei Tagen war ich dermaßen durstig, dass der Körper protestierte
und ich keinen anderen Gedanken fassen konnte als - trinken, trinken. Fürchterlich. Aus
Verzweiflung brach ich mein Experiment ab und betete: Lass es regen. Und ein Wunder
geschah: Anderntags schüttete es vom Himmel. Das Wasser schmeckte herrlich kühl -
besser als ein Vin d'Alsace.
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