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so weiter, prallten in Schlaglöcher und zogen eine Spur von Staub und Abgasen hinter uns
her. Schließlich begriff der Busfahrer, dass wir versuchten, ihn anzuhalten, und stieg in die
Bremsen. Grinsend winkte uns Mr. Joe zum Abschied zu.
„Ah, el padre “, sagte der Busfahrer und wischte unser Angebot beiseite, für die Fahrt zu
bezahlen. Dieser Zwischenfall war ein perfektes Symbol für Kolumbien: Chaos, Ineffiz-
ienz und Frustration - und dann, wenn man kurz davor ist, verrückt zu werden, reißen sich
die Leute ein Bein aus, um einem zu helfen.
Wir kehrten ins Hotel zurück, wo Melissa und Iain schon auf uns warteten.
„Immer lacheln“
„Ihr werdet nicht glauben, was für einen Tag wir hatten“, sprudelte es aus Iain hervor. Ich
konnte beinahe sehen, wie der Dampf aus ihm aufstieg. Er sagte, dass er und Melissa dem
Körper zurück in die Stadt gefolgt waren.
Unterwegs hatten sich die beiden Autos aus den Augen verloren; als sie in Santa Marta
ankamen, gab es kein Zeichen von dem Körper. Die Polizei brachte sie zum Geschäftsraum
eines Bestattungsunternehmens, wo der Direktor Iain wieder dazu überreden wollte, die
Vereinbarung über 1000 Dollar zu unterschreiben. Iain kratzte mühsam sein Spanisch aus
der Mittelstufe zusammen, um ihm zu sagen, dass er lediglich den Körper sehen wollte.
Ah, ja, der Körper.
Nein, er war eigentlich nicht hier, sondern in der anderen Niederlassung der Firma, auf der
anderen Seite der Stadt.
Also hatte sie die Polizei durch die Stadt zur anderen Niederlassung gefahren. Als sie dort
ankamen, hatte niemand etwas von dem Körper gehört oder irgendeine Idee, wo er sein
könnte. „Keine Sorge“, sagte der Polizist. „Wir finden ihn schon.“
Sie verbrachten die nächsten vier Stunden damit, Santa Marta abzusuchen: Bestattungsun-
ternehmen, Polizeiwachen, Regierungsbüros. Iain und Melissa wurden auf dem Rücksitz
zunehmend nervös, während die beiden Polizisten versuchten, sie zu beruhigen. Sie hielten
an, um im Auto ein paar Sandwiches zu essen und ihren nächsten Schritt zu überdenken.
Schließlich fanden sie den Körper auf dem Friedhof, wo man ihn kurzerhand auf den Rasen
geworfen und in der Sonne liegen gelassen hatte.
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