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Marks Vater kam ans Telefon. Er versuchte zu sprechen, aber seine Stimme versagte. Ich
gab ihm meine Nummer im Miramar. Ich wartete und sah den Menschen zu, die im Hotel
umhergingen, um mich vom Gedanken abzulenken, wie er sich auf seiner Seite des Tele-
fons fühlte. Nach ein paar Minuten rief er zurück; er war schon etwas gefasster. Gab es ir-
gendeine Hoffnung, irgendeine Möglichkeit? Ich sagte, die gäbe es nicht, aber wir würden
trotzdem weitersuchen. Marks Vater suchte einen Strohhalm der Hoffnung. Ich konnte ihm
aber keinerlei Hoffnung machen. Ich sah keine Möglichkeit, dass Mark überlebt haben kon-
nte.
Wir vereinbarten, dass ich nach Arrecifes zurückkehren und ein Boot organisieren würde,
um die Küste abzusuchen. Dann würde ich wieder nach Santa Marta kommen und noch-
mals anrufen. Ich sagte, er sollte entscheiden, ob er nach Kolumbien kommen wollte.
Nicht, um Mark zu suchen, sondern um zu sehen, wo es geschehen war: Um zu sehen, wo
sein Sohn gestorben war.
Mir schien das wichtig zu sein.
Ein Pelikan
Ich verbrachte die Nacht in einem Zimmer mit einer Gruppe wunderschöner,
sonnengebräunter chilenischer Hippies, zwei Jungen und zwei Mädchen, die auf ihren
Betten saßen, sich bekifften, ein paar Lines Koks zogen und langsam an Schmuckstücken
arbeiteten, die sie verkaufen wollten. Einer der Jungs klimperte sanft auf seiner Gitarre. Am
nächsten Morgen durchsuchte ich eine Tasche, die Mark im Hotelschließfach aufbewahrt
hatte. Campbell hatte gesagt, dass Mark einen Koks-Vorrat irgendwo gebunkert haben kön-
nte, den wir sicherstellen wollten, bevor die Polizei es tat. Ich konnte aber nichts finden.
Also kehrte ich zum Strand zurück.
In Arrecifes brachte mich Melissa auf den neuesten Stand der Ereignisse. Da es nichts zu
tun gegeben hatte, war sie nur dagesessen, hatte mit Helena, Campbell und Carlos geredet
und auf meine Rückkehr gewartet.
„Der junge Polizist kam angeritten und wollte Marks Zelt durchsuchen. Er wollte alles
konfiszieren. Er wollte wissen, ob Mark irgendwelche Kreditkarten oder Bargeld gehabt
hatte. Helena war dagewesen und hatte sich geweigert, ihn ins Zelt zu lassen, was zu einem
großen Streit geführt hatte.
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