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Pferd, um herauszufinden, was es war. Der vermeintliche Lebensretter verdrückte sich
heimlich, da er zweifellos nichts mit der Polizei zu tun haben wollte. In Kolumbien nei-
gen Zeugen dazu, unauffällig zu verschwinden. Ich hatte gehört, dass Polizisten oft die
Zeugen eines Todesfalls verhafteten und ihnen den Mord anlasteten, um dann natürlich ein
Bestechungsgeld zu fordern, damit sie „die Anklage fallenließen“.
Ob es das war oder nur der Schock - der Mann verschwand vom Strand. Wir sahen ihn
nie wieder. „Ihr Freund?“, fragte der Polizist. „Hatte er Kreditkarten? American Express?
Traveller's Cheques?“
Ich entdeckte Lionel. „Vielleicht können wir das Boot von den Fischern bekommen“, sagte
ich. Lionel zuckte mit den Schultern. Wir konnten es versuchen, aber wir wussten beide,
dass es zu spät war. „OK, gehen wir“, sagte er.
Wir rannten barfuß zwischen Kokospalmen den Strand entlang und sprangen über umge-
fallene Palmen und Äste. Es fühlte sich zumindest besser an, etwas zu tun, wie
hoffnungslos auch immer es war. Nur zu rennen, bis man ganz außer Atem war. Vielleicht
war Mark immer noch irgendwo dort draußen, irgendwie. Vielleicht war er wieder an die
Oberfläche gekommen, hatte etwas gefunden, woran er sich festhalten konnte, hatte sich
auf einen einsamen Felsen oder einen versteckten Strand außer Sichtweite gerettet. Wir
mussten uns vergewissern.
Wir erreichten die Wohnung der Fischer. Pablo, dem das Boot gehörte, war nicht da. Die
sonnenverbrannte alte Großmutter deutete mit einer vagen Handbewegung hinter sich und
sagte zu Lionel, dass Pablo Kokosnüsse sammelte. Wir rannten zurück und riefen Pablos
Namen. Schließlich floss eine Antwort aus einer dichten Masse Bäume. Pablo folgte, die
Machete in der Hand. Lionel erklärte die Situation, ich sagte, dass wir für das Benzin
bezahlen würden, und wir fuhren los. Wir drei sprangen in Pablos winzigen Einbaum. Wir
hatten 20 Minuten gebraucht, um soweit zu kommen. Auf dem Weg aus der geschützten
Bucht der Fischer mussten wir halten und vier Teenager retten, zwei Mädchen und zwei
Jungen, die im Wasser vor der Landzunge in Schwierigkeiten geraten waren. Sie konnten
kaum wie ein Hund schwimmen. Weiß Gott, was sie getan hätten, wenn wir nicht auf-
getaucht wären. Marks Tod hatte ihnen wahrscheinlich das Leben gerettet.
Wir entschieden, dass ich abspringen und zum Strand zurück laufen würde, um zu sehen,
ob es Mark irgendwie dorthin geschafft hatte. Wenn nicht, würde ich eine weiße Flagge
schwenken, um ihnen zu signalisieren, dass sie weitersuchen sollten. Als ich durchs seichte
Wasser zurück an den Strand lief, erwartete ich immer noch halb und halb, dass Mark mich
mit seinem breiten, triumphierenden Grinsen dort erwarten würde. Aber es sollte nicht sein.
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