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Kapitel 9
Der Fischjunge
„Irgendjemand wird sterben …“
Den nächsten Tag verbrachten wir damit, uns zu erholen und am Strand zu faulenzen. Es war
so ziemlich wie jeder andere Tag in Arrecifes. Wir sammelten Feuerholz und kauften Lionel
einen großen Fisch ab, den wir mit Reis brieten, gefolgt von Bananen, die wir in Rum und
Zucker gedünstet hatten.
Es gab eine kleine Tragödie. Als Carlos von seinem täglichen Fischfang zurückkehrte,
erzählte er, er hätte gerade einen kolumbianischen Jungen vor dem Ertrinken gerettet. Er war
immer noch wütend.
„Diese Kolumbianerr, diese Scheißkinderr, können nicht einmal richtig schwimmen, aber
müssen unbedingt rrausgehen. Die Strrömung jetzt ist zuuu stark. Ist rrichtig starrk ge-
worden, errst letzte Woche, wisst ihrr, stärkerr als jemals sonst. Ich fast gestorben, wollte ihn
rrausholen. Ich fast gestorrben heute. Zwei Stunden habe gebrraucht, um ihn rrauszuziehen.
Musste ihn bewusstlos schlagen, weil er hatte so viel Angst. Nie wieder. Näxte Mal, ich lasse
errtrinken. Ich fast gestorrben. Wirrklilch.
Die Osterrferien kommen, dann kommen alle diese dummen Kolumbianerr. Ich sage euch,
irrgendjemand wirrd sterben, diese Woche an diese Strand.“ Ich hatte vorher nie gesehen,
dass Carlos sich aufgeregt hatte. „Ich sage euch, jemand wirrd sterrben“, wiederholte er.
Ein trüber Morgen
Am nächsten Morgen gingen Mark und ich ins leere Restaurant, um Briefe zu schreiben. Es
ist merkwürdig, wenn man an diese wenigen Augenblicke zurückdenkt, da man nun weiß,
was bald geschehen würde. Es war ein normaler, verschlafener Morgen, wie jeder andere.
Nur herumhängen, nicht viel zu tun, und keine Eile, es zu erledigen. In der Rückschau haben
eine ganze Menge unscheinbarer Dinge eine merkwürdige Resonanz, aber als wir dasaßen,
auf unser Frühstück warteten und uns unterhielten, hatte ich keine Vorahnung, dass etwas
bevorstand. Ich bezweifle auch, dass Mark etwas ahnte.
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