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Visualisierung
Als wir draußen vor dem Hogar Donaldo saßen, fragte ich Melissa, wie sie den Krebs
besiegt hatte. „Visualisierung“, erklärte Melissa. „Was?“ „Man muss sich selbst davon
überzeugen, dass man eine Krankheit besiegen kann. Dann passiert es sozusagen … von
selbst. Ich weiß nicht. Aber es reicht nicht, es sich nur zu wünschen. Man muss daran
glauben. Man benutzt eine …“ Melissa überlegte. „Wie heißt das, wenn man etwas ver-
gleicht. Eine Anthologie?“ „Analogie.“
„Ja, eine Anomalie - z.B. dass gute Zellen im Körper eine Armee sind, die gegen die Kreb-
szellen kämpft. Man muss sich vorstellen, dass man keine Krankheit hat. Natürlich gab
es auch noch andere Sachen. Ich habe jede Menge Akkupunktur, Meditation und spezielle
Diäten gemacht. Aber Visualisierung war der Schlüssel, glaube ich.“
„Klingt einfach“, sagte ich. „Nein, es ist sehr schwer. Tief im Inneren sind die meisten
Menschen davon überzeugt, dass sie sich selbst nicht wirklich ohne Wissenschaften und
Ärzte heilen können. Sie erkennen nicht die Kraft des Geistes und des Körpers, sich selbst
zu heilen. Vielleicht funktioniert es nicht bei jedem. Aber man kann durch Willenskraft viel
erreichen.“ Melissa hatte viel erreicht.
Tierradentro
In der Nähe lag auch Tierradentro, eine weitere archäologische Zone. Das Dorf war von
tausenden Grabkammern umgeben, die 2000 Jahre alt sein sollen. Ein weiteres mysteriöses
Erbe von einer weiteren unbekannten Kultur. Sogar der Name war mysteriös: Tierra-Den-
tro . Das „innere Land“. Die Grabkammern waren Erdhöhlen, die man über riesige spir-
alförmige Treppen betrat; die Wände der Treppenhäuser waren mit geometrischen Mustern
bemalt. Das Dorf selbst bestand aus zwei Straßen, die sich kreuzten. Die Tatsache, dass
das „Restaurant“ des Dorfes das Wohnzimmer einer Familie war, machte einen Teil seines
Charmes aus.
Wie bei San Agustín reizte uns auch hier die Schönheit der umgebenden Berge, ein paar
Tage länger zu bleiben. Die Berge um Tierradentro waren etwas schroffer als die in San
Agustín; deshalb mieteten wir Esel anstelle von Pferden, um die Gruften zu besuchen. Egal
wie sehr ich meinem Esel in die Flanken trat, er lief nicht schneller als im Schritttempo.
Dann blieb er einfach stehen, sodass ich ihn den restlichen Weg hinter mir her zerren
musste.
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