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Sechzehnter Tag
Es waren wirklich nur noch einige Radler mit ihren Zelten gekommen. Mit einem
von ihnen unterhielt ich mich noch kurz vor der Abfahrt. Er kam von Esslingen und
war auf dem Weg nach Frankfurt, um dort eine Tante zu besuchen. Seine Ausrüs-
tungwarvomBestenundFeinsten,wasaufdemMarktzufindenist;allerdingsauch
so schwer, dass er schon eine erste Reifenpanne zu beklagen hatte. Ich vernahm
es, nicht ohne ein bisschen Schadenfreude zu empfinden.
Nachdem er sich verabschiedet hatte, machte ich mich auf die Weiterfahrt. Ich
fuhr auf Gut Glück los, durchquerte Weinsberg und gelangte tatsächlich, nachdem
ich auf der Landstraße bei zwei Tankstellen je einen Liter Wasser getankt hatte, was
gerade ausreichte mich vor dem Verdursten zu bewahren, durch Befragen auf den
Alb-Neckar Weg (Neckar-Radweg).
So weit es die Strecke betraf, war dieser Tag ein Glückstag. Der Weg führte
kontinuierlich bergab.
Ich war nicht alleine unterwegs. Immer wieder fuhr ich an Gruppen von Radlern
vorbei, die mit oder ohne Kinder unterwegs waren. Ab und zu überholte mich ein
Radler auf einem Rennrad. Einer davon schloss sich mir an. Er fragte nach dem
Woher und Wohin. Dann berichtete er von einer Gewalttour, die er kürzlich gemacht
hätte: von Düsseldorf nach Stuttgart in zwei Tagen - 268 Kilometer an einem Tag!
Ich staunte: » Nicht schlecht!«
»Aber jetzt habe ich eine Achillessehnenentzündung.«
Ich schaute zu ihm hinüber. Er grinste tapfer.
»Wahrscheinlich kommt das davon.«
»Hmm!«
Auf den nächsten Kilometern erzählten wir uns etwas aus unserem Leben. Er
hätte eine kleine Druckerei, berichtete er.
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