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weg war so freundlich sich nicht zu verstecken. Das hatte er auch wahrhaftig nicht
nötig. Die Wege waren gut, die Landschaft schön, die Beschilderung fast perfekt.
Nur einmal hatte ein Irrsinniger den Pfeil auf einem Schild mit einer Spraydose
unkenntlich gemacht. Eine Passantin im nächsten Ort konnte mir weiterhelfen.
Dann aber gab es Schwierigkeiten. Der Radweg endete an einer eisernen
Treppe, die zu einer Eisenbahnbrücke gehörte, die mit einem schmalen Steg für
Fußgänger versehen war, auf dem ich zwischen Blechwänden und engmaschigen
Gittern auf stählernen Platten ein breites Tal überqueren sollte. Die Treppe bot
keine Möglichkeit, ein Fahrrad hinauf zu schieben. Der Fußgängerweg war zu eng
für meine Packtaschen. Ich war frustriert.
Ein junger Mann im dunkelblauen T-Shirt und Radlerhosen schob vorsichtig
sein Mountainbike zwischen Wand und Gittern zu mir herüber.
Vielleicht gab es noch einen zweiten Weg zur anderen Seite des Tales. Ich
erkundigte mich.
Er schüttelte den Kopf.
»Und wenn ich schiebe?«
»Das geht nicht. Da unten fließt der Fluss.«
»Der schmale Gang da oben ist nicht breit genug, für mein Gepäck.«
»Das stimmt. Aber Sie haben noch Glück. Im Hochsommer gibt es hier regel-
mäßig einen Stau. Da kommen die Leute von beiden Seiten, treffen sich in der
Mitte und streiten sich dann, wer zuerst über die Brücke darf.«
Er hatte sein Rad die Treppe heruntergetragen und stand, ein Bein schon über
den Sattel geschwungen fahrtbereit neben mir.
»Dann muss ich abbauen und Stück für Stück hinübertragen.«
Er schaute über die Schulter hinweg erst mich und dann mein Gepäck an.
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