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»Fünf...?«, Wassili zeigte sich hartnäckig. Seine Augen hingen immer noch
lüstern an meiner Ausrüstung.
Auch einen Fünfer hätte ich nicht, erklärte ich ihm. Ich wäre arm. Dabei strebte
ich eifrig dem Ende der Steigung entgegen.
Wassili war zum Glück nur der Dolmetscher, nicht der Entscheidungsträger. Er
musste dem ersten Rufer Bericht erstatten. Er tat das lautstark über das Feld hin-
weg. Auch die anderen Rübenpfleger unterbrachen ihre Vorwärtsbewegung und
lauschtendemBericht. IhrAnführer schautenachdenklichzumirherüber.Ichhatte
inzwischen den Scheitelpunkt des Hügels fast erreicht und steigerte mein Tempo.
Der Anführer war ein kluger Mann. Er sah ein, dass die Aussichten jetzt noch Geld,
oder meine Ausrüstung zu erobern gleich null waren und schrie seinen Leuten ein-
ige Befehle zu, die sie dazu bewegten, sich wenn auch widerstrebend, wieder an
ihre Arbeit zu machen.
Ich rollte erleichtert hügelab.
InOlsbergstellteichfest,dassichandiesemTagbereits30KilometerUmwege
gefahren war. Ein Teeny sagte mir, der nächste Campingplatz läge bei Bruch-
hausen. Die 7 Kilometer dorthin waren nun auch kein Problem mehr, obwohl es
weiter bergauf ging.
Ich kam um 17.45 Uhr am Campingplatz an. Die Anmeldung öffnete erst
um 18..00 Uhr. Ich unterhielt mich so lange mit einem alten Dauercamper, dem
ich seine Fragen nach dem Woher und Wohin beantwortete. Dann kamen die
Betreiber des Platzes, die es toll fanden, einen Radfahrer unter ihren Gästen zu
haben.
»Das kommt heute selten vor«, meinte der eine, ein schwarz gekleideter Hüne
mit modisch kahl geschorenem Kopf.
Ich nahm mir zwei Flaschen Bier mit auf den Zeltplatz und feierte die glückliche
Ankunft.
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