Travel Reference
In-Depth Information
telschössen und flatterndem Kopftuch ratterte auf einem alten Fahrrad an mir
vorbei.
»Nach Olsdorf?«
»Da müssen Sie dort hinüber«, schrie sie, von weit unten, schon fast in Brilon,
zurück. Einen Hinweis, wo dieses »dort hinüber« sein sollte, gab sie mir leider
nicht.
IhrVerhaltenließimmerhindenSchlusszu,dassichmichwiedereinmalgründ-
lich verfahren hatte. Also zurück
Die Landschaft gefiel mir. Sanfte grüne Hügel, Getreidefelder, in denen ab
und zu ein breitausladender Laubbaum stand, in der Ferne vereinzelte Gehöfte.
Plötzlich konnte ich das tun, was ich mein Leben lang in verfahrenen Situationen
gemacht hatte: Ich konnte darüber lachen. Und damit fand auch mein Glück zu mir
zurück.
Eine Radlerin kam mir entgegen. Sportlich schick mit Helm und engem Re-
gendress, zwei kleine Packtaschen auf dem Gepäckträger, ihres verkehrssicher
gemachten Mountainbikes.
»Olsberg?« Da käme sie gerade her.
Ihr Gesicht war gerötet unter der braunen Haut und ihre dunklen Augen lacht-
en.
Um nach Olsberg zu kommen, müsse ich nur auf der anderen Seite der As-
phaltstraße etwa 40 Meter zurück nach Brilon fahren und dann rechts in den Weg
einbiegen. Dann zeigte sie Mitgefühl. Sie hätte gerade eine Abfahrt von 13,5 Kilo-
metern hinter sich. Da müsse ich nun leider hinauf. Sie schob ihr Rad wieder an.
Es gab tatsächlich ein, wenn auch nur nach einer Seite ausgerichtetes Schild-
chen, ohne Pfeil oder sonstige Erläuterung. Ich hatte bis zur nächsten Abzweigung
scharfkantigen Rollsplitt unter den Rädern. Ob es geradeaus weitergehen sollte
oder nicht, das sollte der Radfernfahrer hier selbst entscheiden. Das Schildchen
hatte man sich gespart.
Search WWH ::




Custom Search