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Hotel wüssten, in dem auch Radfahrer gern gesehen wären. Zuerst wussten sie
nichts. Doch dann fiel einer von ihnen etwas ein.
»Wenn Sie an der nächsten Kreuzung nach links abbiegen und in Richtung
Brenken fahren, da ist eines.
Ich wollte es versuchen. Der Regen ließ immer mehr nach. Die Straße führte
bald aus Büren heraus. Eine Abzweigung nach Brenken kam. Es ging steil bergauf
in einen Wald hinein. 20.30 Uhr, mein Handy wollte eingeschaltet werden. Kaum
hatte ich es verstaut und das Fahrrad einige hundert Meter in den Wald hinauf
geschoben, meldete es sich schon wieder. Es war Marlies Es war unser erstes
Telefongespräch über das Handy. Ich hatte aus Versehen die Mithörfunktion
eingeschaltet. Der ganze Wald nahm an unserem Gespräch teil.
Hinter dem Höhenrücken ging es zügig nach Brenken hinab. Ein junger Mann
sagte mir, dass etwa hundert Meter weiter zwei Hotels seien, die er beide als
gleichwertig einschätzte.
Ich wählte das optisch ansprechendere. In der Gaststube erfuhr ich den Zim-
merpreis, der sich inklusive Frühstück verstand und dass ich mein Gepäck erst
einmal im Vorraum abstellen solle, man würde gleich kommen, das Rad in die Gar-
age bringen und mir mein Zimmer zeigen.
Es war die Frau des Besitzers, die sich mit mütterlicher Sorgfalt um mich küm-
merte. Sie half beim Hinauftragen des Gepäcks und kehrte kurz, nachdem sie
mich allein gelassen hatte, noch einmal zurück, um mir eine Flasche Duschgel mit
Pfirsichduft in die blitzsaubere Dusche zu stellen. Im Zimmer stand ein kuschelig
weiches Bett und ein Fernseher. Ich probierte die Dusche aus. Dann ging ich hin-
unter in die Gaststube, um etwas gegen meinen Durst zu unternehmen.
Gäste waren nicht zu sehen. Aus einem Nebenraum klangen Fernsehger-
äusche herein. Dort fand ich die Inhaber und bat um ein Bier. Die Mütterliche holte
es mir unter der Theke hervor. Dann ging sie zurück zu ihrem Mann und dem
Krimi im Fernsehen. Ich trank mein Bier aus der Flasche. Bier schmeckt nur aus
der Flasche oder aus einem Krug (Alte bayerische Bauernregel). Die Gaststube
machte einen komfortablen Eindruck, mit von schwarzem Gebälk durchzogen-
en weißen Wänden, einer hölzernen Galerie im ersten Obergeschoss, rustikalen
Tischen und Stühlen im Landhausstil und einem offenen Kamin in der Ecke. Im
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