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Der Pickelige nickte bedeutungsvoll und war nun auch erschrocken.
»Das macht nichts«, versuchte ich sie mit heimlichem Stolz und äußerer
Lässigkeit zu beruhigen. »Ich will noch viel weiter. Ich will zum Bodensee.«
Staunen trat nun an die Stelle des Schreckens.
»Cool«, urteilte sie dann. Und ich machte, dass ich weiter kam, bevor der Pick-
elige dazu kam, sich als Echo zu erweisen.
Vor Delbrück konnte ich von einer Erhebung aus auf die Stadt hinab schauen.
Sie hatte einen auffallend schräg stehenden Kirchturm. Zwar norddeutsch kantig
gebaut und in einer Spitze endend, aber mindestens so schief, wie der Turm von
Pisa. Im Glauben, einen funktionierenden Apparat dabei zu haben schoss ich ein
Foto.
Unterhalb der Erhebung gab es einen ALDI!
Ich stellte mein Rad ab und versorgte mich mit Vorräten. Vor allem aber kaufte
ichanderthalbLiterZitronentee, dennmeineWasserflaschewarlängstleerundich
fast verdurstet. Ich füllte die Flasche auf. Den Rest des Tees trank ich gleich auf
dem Parkplatz vor dem Supermarkt. Dann fragte ich eine dieser sympathischen,
selbstsicheren Frauen, die ihre Taille gegen Wohlbehagen und ein freundliches
Wesen eingetauscht haben, wie ich von hier aus am Besten nach Salzkotten-
Verne käme.
»Sie haben Glück, dass Sie mich fragen«, behauptete sie. »Durch Delbrück
können Sie nicht. Delbrück ist gesperrt. Da wird gebaut. Ich zeige Ihnen, wie sie
außen herumkommen.«
Ihre Angaben waren präzise und ich erreichte den Stadtrand von Salzkotten
nach einer guten halben Stunde. Das heißt, genau genommen war ich bei dem
Versuch nach Salzkotten- Verne zu gelangen, im daneben liegenden Klein-Verne
gelandet. Wieder war ich den verführerischen Fähigkeiten eines Schildes erlegen.
Jetztstandichnebeneinerbetäubendduftenden,wunderhübschrotblühenden
Hecke, vor einem Platz, von dem aus der Weg nach rechts ins Unbekannte führte,
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